Formel 1

Die Aufholjagd des Weltmeisters

Unverhoffte Vorentscheidung: Hungaroring-Sieger Max Verstappen.
Unverhoffte Vorentscheidung: Hungaroring-Sieger Max Verstappen. (c) Getty Images (Dan Mullan)
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Max Verstappen rast in Ungarn von Startplatz zehn zum Sieg – auch weil sich Ferrari selbst aus dem Rennen und damit wohl auch aus dem Titelkampf genommen hat.

Budapest. Nach seinem Premierensieg in der Puszta kann Max Verstappen in den Formel-1-Ferien schon vom zweiten WM-Triumph träumen. An einem weiteren Tag zum Vergessen für seinen ersten Verfolger Charles Leclerc und Ferrari raste der niederländische Weltmeister im Red Bull von Startplatz zehn zu seinem 28. Grand-Prix-Sieg.

In einem für den Hungaroring ungewöhnlich ereignisreichen Rennen kam der dem Sieg scheinbar entgegenfahrende Leclerc am Ende nur auf den sechsten Platz. Zweiter wurde Lewis Hamilton vor seinem Mercedes-Teamkollegen George Russell, der von der Pole gestartet war.

Lerclerc, vor einer Woche noch am Boden zerstört nach seinem Aus in Frankreich nach einem Fahrfehler, wurde diesmal zum Opfer der falschen Reifenwahl der Scuderia, die ihm ob der eher kühlen Temperaturen beim Boxenstopp die härteste Mischung aufgezogen hatte. Keine gute Idee, der Rückstand von nun 80 Punkten auf Verstappen ist gleichbedeutend mit einer ersten Vorentscheidung im Titelrennen und wird Leclerc in der vierwöchigen Sommerpause verfolgen.

Mit einem erneuten Reifenwechsel hatte Ferrari noch einmal Schadensbegrenzung betreiben wollen. Doch auch das ging daneben, die wiedererstarkten Mercedes räumten die Podestplätze hinter Verstappen ab.

„Was für ein Rennen, wer hätte das gedacht?“, staunte Verstappen im Boxenfunk. Sein Teamchef, Christian Horner, meinte: „Besser kann man eine Sommerpause nicht beginnen.“ Weiter geht es mit den Grand Prix von Belgien in Spa am 28. August.

Morddrohungen

Der ehemalige Rennleiter Michael Masi hat in einem Interview nun über das umstrittene Saisonfinale 2021 gesprochen. Masi berichtet, er habe Morddrohungen gegen sich und seine Familie erhalten. „Ich fühlte mich, als wäre ich der am meisten gehasste Mann der Welt“, sagte der Australier bei „News Corp“. „Rassistisch, beleidigend, abscheulich, sie haben mich auf jede erdenkliche Weise beschimpft.“

Masi war schwer in die Kritik geraten, nachdem er beim entscheidenden Rennen um den Titel das finale Überholmanöver von Verstappen gegen Hamilton erst ermöglicht hatte. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2022)

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