Iran: "Wir sind in der Lage, eine Atombombe zu bauen"

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Technisch verfügt Teheran nach Angaben des iranischen Atomenergie-Chefs über die Möglichkeit, Kernwaffen zu produzieren. Dies habe die Regierung aber nicht vor, betonte Mohammad Eslami.

Der Iran verfügt nach eigenen Angaben über die technische Kapazität, eine Atombombe zu bauen. Die Regierung in Teheran habe aber nicht vor, dies zu tun, sagte Mohammad Eslami, Chef der iranischen Atomenergieorganisation, am Montag.

Eslami bestätigte damit Angaben, die Kamal Kharrazi, ein Ex-Außenminister und Berater des obersten iranischen Führers, Ayatollah Ali Khamenei, bereits vor zwei Wochen im TV-Sender Al Jazeera gemacht hatte. Kharrazi hatte gesagt: "In wenigen Tagen waren wir in der Lage, Uran auf 60 Prozent anzureichern, und wir können problemlos 90 Prozent angereichertes Uran herstellen." Für den Bau einer Atombombe braucht man eine Urananreicherung von 90 Prozent.

Die Ankündigung kommt zum Auftakt der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NPT), die heute, Montag, in New York beginnt. Dabei soll es unter anderem darum gehen, wie die atomare Abrüstung auch vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise weiter vorangetrieben werden kann.

Gleichzeitig ziehen sich die Verhandlungen über das ursprünglich 2015 in Wien vereinbarte Atomabkommen mit dem Iran, das verhindern sollte, dass  der Iran an Kernwaffen gelangt. Die USA hatten das Abkommen 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump gekündigt und erneut Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin hielt sich der Iran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen.

Indirekte Gespräche zwischen dem Iran und der US-Regierung von Präsident Joe Biden, die darauf abzielen, sowohl Washington als auch Teheran wieder zur Einhaltung des Atomabkommens zu bewegen, sind seit März ins Stocken geraten.

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