Pizzicato

Spice Girls

Am Trafalgar Square, rund um das Denkmal des Schlachtenlenkers und Nationalhelden Admiral Lord Nelson, feierten die englischen „Löwinnen“ ihren Triumph im Wembley-Stadion über Deutschland und die Überwindung eines nationalen Fußballtraumas.

„Roar“, twitterte TV-Starköchin Nigella Lawson. Und Gary Lineker, Ex-Stürmer und BBC-Kommentator, konnte nach fast vier Jahrzehnten endlich sein Zitat adaptieren, wonach Fußball ein einfaches Spiel sei, an dessen Ende immer die Deutschen siegen.

Die Popnation England schwelgte im Jubel, in Hymnen und Schlachtgesängen. Queen – zwar ohne die leibhaftige Königin, aber mit einem Prinzen aus Fleisch und blauem Blut – oder Status Quo hatten die Arena am Sonntagabend vibrieren lassen. Chloe Kelly, die zuvor im Torrausch auf dem Rasen ihren Sport-Bra vorgeführt hatte, schnappte sich während des Live-Interviews das Mikro und stimmte ein in Neil Diamonds „Sweet Caroline“. Die Spice Girls des Fußballs demonstrierten, dass sie keine „Wannabees“ sind wie David Beckham – Gespons von „Posh Spice“ – und seine Generation.

Kick it like Kelly! Nun sind die Tories an der Reihe, und die Cheerleaders von Liz Truss beweisen im Duell gegen Rishi Sunak, dass sie in der Manier Maggie Thatchers keine Weicheier sind – und Fans der Spice Girls unter dem Motto „Viva Forever“. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2022)

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