Gastkommentar

Sunak vs. Truss: Surrealer Wahlkampf bei den Torys

(c) Peter Kufner
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Boris Johnson verlässt die politische Manege. Doch obwohl der Vorhang für den Polit-Clown fällt, geht der Zirkus weiter.

DER AUTOR:

Misha Glenny (*1958) ist gebürtiger Brite, Journalist und Autor, der u. a. für die BBC und den „Guardian“ tätig war. Die TV-Serie „McMafia“ beruht auf einem seiner Bücher.

Im Dezember 2021 wurde er vom Vorstand des in Wien ansässigen Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) zum Rektor des IWM ab Mai 2022 gewählt.

Um die Nachfolge von Boris Johnson als Premierminister ringen derzeit zwei hochrangige Kabinettsmitglieder: Finanzminister Rishi Sunak und Außenministerin Liz Truss. Truss ist die Favoritin der Buchmacher. Sie stammt aus einer Mittelschichtfamilie in Yorkshire und besuchte eine öffentliche Schule. Eine Karte, die sie ausspielt, um sich von der Intrigantenriege um Boris Johnson abzuheben, die allesamt an Privatschulen wie Eton ausgebildet worden sind.

Rishi Sunak studierte nach seinem Abschluss in Oxford im kalifornischen Stanford, wo er seine Frau, die Tochter eines indischen Multimilliardärs, kennenlernte. Seine Karriere geriet beinahe ins Stocken, als bekannt wurde, dass er während der Lockdowns an einer der berüchtigten Partys in Downing Street 10 teilgenommen hatte. Dennoch gelang es ihm, sich von Boris Johnson zu distanzieren, was ihm in der Bevölkerung größere Beliebtheit eingebracht hat, in der Tory-Partei hingegen eher nicht.

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