Weltmusik

In Krems: Pink Floyd auf der Ziehharmonika

Das traditionsreiche Festival in Krems begeisterte heuer unter anderem mit einer ungewöhnlichen Version von „Dark Side Of The Moon“.

Fügung? Schicksal? Irgendwann Mitte der Neunzigerjahre bekam David Byrne von seinem Spanischlehrer Kassetten von Susana Baca. Deren Stimme gefiel ihm so gut, dass er Baca für sein Weltmusiklabel Luaka Bop unter Vertrag nahm. Sie machte Weltkarriere – und wurde 2011 als erste Afro-Peruanerin Kulturministerin ihres Landes, allerdings nur für ein halbes Jahr. Doch sie ist weiterhin mehr als eine Sängerin, 1992 gründete sie das Instituto Negro Continuo in Lima, das die Lieder der Nachfahren der Sklaven erforscht. Ihr aktuelles Album „Palabras Urgents“ („Dringende Worte“) versammelt Lieder von verstorbenen Poeten und Musikern, die sich bemühten, das Leben der Menschen mit ihrer Kunst zu verbessern. Was musikalisch zuweilen klang wie eine peruanische Variante des kubanischen Buena Vista Social Club, war inhaltlich entschieden politischer. Auch was das Frauenbild anlangt. Baca pries Geschlechtsgenossinnen, die im Freiheitskampf gegen die Spanier eine Rolle spielten. Im seltsam beschwingten „La Herida Oscura“ (Die dunkle Wunde) war das etwa Micaela Bastidas, die Gefährtin des Rebellen Tupac Amaru im 18. Jahrhundert. Zwischendurch gestattete sich Baca auch ein wenig Kitsch: Beim zuckersüßen „Cariño“ stiegen ihr am Ende selbst die Tränen in die Augen.

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