Atomdeal

Teherans Spiel mit der Bombe

ATTA KENARE / AFP / picturedesk.
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Der Iran ist nach eigenen Angaben technisch nun in der Lage, eine Atombombe zu bauen. Gleichzeitig betont Teheran, keinerlei Interesse daran zu haben. Was bedeutet das?

Es klingt wie das Horrorszenario, vor dem westliche Regierungen seit Jahren gewarnt haben: Die Islamische Republik sei technisch in der Lage, eine Atombombe zu bauen, teilte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Mohammad Eslami, am Montag über die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars mit. Nachsatz: Dies gedenke Teheran aber nicht zu tun. Schon vor zwei Wochen hatte sich Kamal Kharrazi, Ex-Außenminister und einflussreicher Berater des obersten Führers, Ayatollah Ali Khamenei, ähnlich geäußert. Was ist dran an den iranischen Aussagen – und was bedeuten sie für die Atomverhandlungen? Ein Überblick.

1. Wie nah ist die Islamische Republik wirklich am Bau einer Atombombe?

Fest steht: Der Iran hat die sogenannte „breakout time“ drastisch verkürzt – die Zeit, die er braucht, um genügend Material für den Bau einer Atombombe zu produzieren. Und zwar von mehr als einem Jahr auf wenige Wochen. Das 2015 in Wien ausgehandelte Atomabkommen (offiziell: Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) sollte dies eigentlich verhindern: Es beschränkte die iranische Urananreicherung auf 3,65 Prozent und unterwarf Teheran strengen Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Im Gegenzug sollten westliche Sanktionen gegen die Islamische Republik abgebaut werden.

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