Zwischentöne

Warum die tragenden Säulen des Opernlebens wanken

Wie uns deutsche Feuilletonisten erklären, warum immer weniger Menschen in die Oper gehen wollen. Am Beispiel München.

In München ziehen die Kommentatoren Bilanz: Das erste Jahr der neuen Opernintendanz ist mit den traditionellen Festspielen zu Ende gegangen. Serge Dorny, von der Opéra de Lyon ins Nationaltheater gewechselt, hat einen riskanten Spielplan mit vielen Werken des 20. und 21. Jahrhunderts präsentiert und dennoch 88 Prozent Auslastung erreicht.

Nun munkelt man von billig oder kostenlos vergebenen Restkarten und erzählt sich, wie wenige Opernfreunde sich für Berlioz' „Trojaner“ interessiert haben. Und überdies, so schrieb ein Rezensent, seien sogar Plätze im traditionell immer ausverkauften „Rosenkavalier“ frei geblieben! Allerdings sind die Schlussfolgerungen des Münchner Analysten bemerkenswert: Er hätte erwartet, das Publikum würde in Scharen strömen, denn die Inszenierung, die erst im Vorjahr Premiere hatte, stamme doch von Barrie Kosky. Ihn lobt die deutsche Kritikerzunft doch stets über den grünen Klee.

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