Lieferkürzungen

Gazprom vermeldet Förderrückgang

China ersetzt Nord Stream nicht. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen Gazprom den ersten sechs Monaten 12 Prozent weniger Gas gefördert als im Vorjahr.

Vor dem Hintergrund reduzierter Liefermengen nach Europa hat der russische Energieriese Gazprom die Gasexporte nach China in den ersten sieben Monaten 2022 um knapp 61 Prozent erhöht - musste aber trotzdem seine Förderung senken. "Gazprom hat vorläufigen Angaben nach 262,4 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, was 12 Prozent (35,8 Milliarden Kubikmeter) weniger sind als im Vorjahr", teilte das Unternehmen am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit.

Während der Binnenkonsum von Jänner bis Juli mit Minus zwei Prozent relativ stabil blieb, ist laut Gazprom vor allem die Nachfrage aus dem Ausland stark rückläufig. Der Konzern beziffert das Minus auf mehr als ein Drittel (34,7 Prozent). Das sind rund 40 Milliarden Kubikmeter Gas, die Gazprom weniger im Ausland verkauft hat. Dies hat in erster Linie mit den Lieferkürzungen nach Europa zu tun, wo Moskau unter anderem die Gasexporte über die Ostseepipeline Nord Stream 1 zurückgefahren hat.

Chinesischer Markt ersetzt Europa nicht

Positiv entwickelten sich einzig die Ausfuhren nach China - über die Pipeline "Kraft Sibiriens". Allerdings ist der Umfang der russischen Gaslieferungen nach China nicht mit dem europäischen Markt zu vergleichen. So hat Gazprom im Gesamtjahr 2021 über die "Kraft Sibiriens" lediglich 10,39 Milliarden Kubikmeter Gas exportiert. Im selben Zeitraum wurden in Richtung Europa und Türkei rund 180 Milliarden Kubikmeter gepumpt.

(APA/dpa)

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