Die USA feiern den Drohnenangriff auf den al-Qaida-Chef als Sieg gegen den Extremismus. Doch Washington muss sich fragen, was der jahrelange „Krieg gegen den Terror“ gebracht hat - gerade in Afghanistan.
Mehr als zwei Jahrzehnte war er gesucht worden, wurde in entlegenen Verstecken vermutet, irgendwo in den afghanischen oder pakistanischen Bergen. Jetzt starb Aiman al-Zawahiri bei einem US-Drohnenangriff und zwar mitten in Afghanistans Hauptstadt Kabul. Der Arzt aus Ägypten war lange die Nummer zwei des Terrornetzwerkes al-Qaida gewesen und hatte nach dem Tod Osama bin Ladens 2011 die Führung der Jihadistenorganisation übernommen.
Die US-Regierung verbucht die Tötung Zawahiris als wichtigen Sieg im Kampf gegen den internationalen Jihadismus. Das trifft auch zu. Zugleich muss man sich in Washington fragen, was der seit 2001 geführte „Krieg gegen den Terror“ gebracht hat. Ihm fielen zahlreiche Menschen in den Dörfern Afghanistans zum Opfer. Und die USA steckten Unmengen an militärischem Potenzial in die jahrelangen Einsätze – um dann letzten Endes Afghanistan erneut in die Hände der extremistischen Taliban fallen zu lassen.