Analyse

Auch nach dem Tod Zawahiris bleibt der Jihadismus am Leben

Die Führung al-Qaidas. Aiman al-Zawahiri (re.) mit Osama bin Ladenauf einem Foto aus 2001.
Die Führung al-Qaidas. Aiman al-Zawahiri (re.) mit Osama bin Ladenauf einem Foto aus 2001.imago images/AGB Photo
  • Drucken
  • Kommentieren

Die USA feiern den Drohnenangriff auf den al-Qaida-Chef als Sieg gegen den Extremismus. Doch Washington muss sich fragen, was der jahrelange „Krieg gegen den Terror“ gebracht hat - gerade in Afghanistan.

Mehr als zwei Jahrzehnte war er gesucht worden, wurde in entlegenen Verstecken vermutet, irgendwo in den afghanischen oder pakistanischen Bergen. Jetzt starb Aiman al-Zawahiri bei einem US-Drohnenangriff und zwar mitten in Afghanistans Hauptstadt Kabul. Der Arzt aus Ägypten war lange die Nummer zwei des Terrornetzwerkes al-Qaida gewesen und hatte nach dem Tod Osama bin Ladens 2011 die Führung der Jihadistenorganisation übernommen.

Die US-Regierung verbucht die Tötung Zawahiris als wichtigen Sieg im Kampf gegen den internationalen Jihadismus. Das trifft auch zu. Zugleich muss man sich in Washington fragen, was der seit 2001 geführte „Krieg gegen den Terror“ gebracht hat. Ihm fielen zahlreiche Menschen in den Dörfern Afghanistans zum Opfer. Und die USA steckten Unmengen an militärischem Potenzial in die jahrelangen Einsätze – um dann letzten Endes Afghanistan erneut in die Hände der extremistischen Taliban fallen zu lassen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kämpfer der Nusra-Front in Syrien. Al-Qaida verlor in den vergangenen Jahren die Kontrolle über viele ihrer lokalen Unterorganisationen.
Analyse

Wie macht al-Qaida nach Zawahiri weiter?

Der Drohnenschlag gegen ihren Chef vereitelt die globalen Ansprüche des Terrornetzwerkes. Doch ein neuer Anführer könnte auf ein großes Attentat setzen.
US-Präsident Joe Biden bei seiner Ansprache auf einem Balkon des Weißen Haus.
Terrornetzwerk

Al-Qaida-Chef al-Zawahiri bei US-Drohnenangriff getötet

Der Anführer des Terrornetzwerkes al Qaida ist bei einem Antiterror-Einsatz am Wochenende in der afghanischen Hauptstadt Kabul getötet worden. „Es wurde Gerechtigkeit geübt“, sagt US-Präsident Joe Biden.
Generalstabschef Mark Milley sagte vor dem US-Senat aus.
US-Senat

Die Fehleinschätzungen des US-Militärs in Afghanistan

Verteidigungsminister Austin gestand in einer Anhörung vor dem Senat Fehler beim Afghanistan-Abzug ein. Man habe das Tempo des Zusammenbruchs „absolut“ nicht kommen sehen, sagte Generalstabschef Milley vor dem Senat.
Terrorbekämpfung

Was hat der „Krieg gegen den Terror“ gebracht?

Nach zwanzig Jahren: „Außer Spesen – und vielen Opfern – nichts gewesen?“ Nicht alles sei misslungen, heißt es in den USA.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.