"Kreditferien"

Hausbesitzer in Polen dürfen Kreditraten aussetzen

Seit vergangenem Freitag dürfen Verbraucher bei ihren Banken die ersten Anträge stellen. Unter dem Ansturm brach bei einigen Banken der Server zusammen.

Wegen stark gestiegener Zinsen dürfen Besitzer von kreditfinanzierten Häusern und Wohnungen in Polen die Ratenzahlung mehrmals aussetzen. Ab Freitag durften Verbraucher bei ihren Banken die ersten Anträge auf sogenannte "Kreditferien“ stellen. Unter dem Ansturm brach bei einigen Banken der Server zusammen, andere Geldinstitute verkündeten längere Öffnungszeiten am Schalter.

Dem Gesetz nach dürfen Kreditnehmer die Stundung von bis zu acht
Raten beantragen. Für das dritte und vierte Quartal 2022 sind es je
zwei Raten. 2023 darf jedes Vierteljahr einmal nicht gezahlt werden.
Die Regierungspartei PiS habe damit ein Versprechen gegenüber den
polnischen Familien erfüllt, sagte Ministerpräsident Mateusz
Morawiecki der Agentur PAP zufolge. "Vielleicht haben wir es 2024
schon wieder mit fallenden Zinsen zu tun."

Schätzungsweise zwei Millionen Familien in Polen haben ihre
Häuser oder Wohnungen mit Hypothekenkrediten finanziert. Die Zinsen
sind meist variabel und hängen vom Leitzins ab, der gestiegen ist.
Die deutsche Commerzbank erwartete, dass die Kreditferien ihrer
polnischen Kunden sie bis 2023 mit 210 bis 290 Mio. Euro belasten
werden. (APA)

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