Schneefahrbahn: Tiroler Schulbus rutscht in Graben

Schnee Winter unfall
Schnee Winter unfall(c) APA/HELMUT FOHRINGER (Helmut Fohringer)
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Neue Schneefälle in Westösterreich haben zu zahlreichen Unfällen geführt. In Oberösterreich hat ein Auto einen Fußgänger im Schneetreiben gerammt. Der Neuschnee sorgt für Verzögerungen auf den Autobahnen.

Der starke Schneefall hat am Freitag wieder für mehrere Unfällen auf Österreichs Straßen gesorgt: In Tirol ist ein Schulbus in den Straßengraben gerutscht, verletzt wurde dabei niemand. In Oberösterreich hat eine Autofahrerin im Schneetreiben einen Fußgänger übersehen und angefahren. Zudem führte der Schnee auf vielen Straßen zu Verzögerungen. Am Nachmittag verlagerte sich das Schneechaos immer mehr nach Osten, auch im Burgenland musste die Feuerwehr bei mehreren Unfällen aushelfen.

Der Schulbus rutschte um 7.15 Uhr in Erpfendorf bei St. Johann in einen Straßengraben. Die Passagiere wurden mit anderen Bussen weiterbefördert. Zur Bergung war die Bundesstraße in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Auf der Brennerautobahn (A13) war ab der Mautstelle Schönberg Schneefahrbahn. Die Fahrzeuge kamen nur im Schritttempo voran.

In den vergangenen 24 Stunden habe es 15 Zentimeter geschneit, hieß es im Lawinenbericht des Landes. Es herrsche erhebliche Lawinengefahr. Das Gewicht eines einzelnen Wintersportlers reiche, um eine Lawine auszulösen. Auch in den niederösterreichischen und steirischen Bergen herrscht erhebliche Lawinengefahr.

OÖ: Lkw auf A1 quergestellt

In Oberösterreich hat eine 49-jährige Autofahrerin einen 53-jährigen Fußgänger im Ortsgebiet von Weitersfelden übersehen, der gerade aus einem Firmenbus gestiegen ist. Er wurde vom Wagen erfasst und schlug vermutlich mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe. Die Rettung brachte ihn ins Krankenhaus Freistadt.

Auf der Westautobahn (A1) sorgte der Neuschnee Freitag früh kurz vor dem Knoten Sattledt (Bezirk Wels-Land) in Richtung Wien für einen kilometerlangen Stau: Ein Lkw hatte sich quergestellt, drei andere Lastwagen konnten nicht mehr stoppen und fuhren auf. Die Mühlkreisautobahn (A7) wurde im Stadtgebiet von Linz in Richtung Freistadt ebenfalls von einem Laster blockiert.

Die Feuerwehren standen wegen Fahrzeugbergungen - u.a. in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) und in Feldkirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) - im Dauereinsatz. In exponierten Lagen, darunter das Seengebiet, müsse mit Schneeverwehungen gerechnet werden, informierte das Land Oberösterreich auf seiner Website. Auf zahlreichen höhergelegenen Straßen herrschte am Freitag Kettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 bzw. 7,5 Tonnen. In Pöndorf im Bezirk Vöcklabruck blieben wegen des Schnees der Kindergarten und die Volksschule geschlossen.

Salzburg: Rückstau von Bayern

Auch in Salzburg hat der Schnee für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. In allen Teilen des Bundeslandes waren Schwerfahrzeuge hängen geblieben, der Walserberg musste nach einem Unfall bei Bad Reichenhall gesperrt werden. Und in der Stadt Salzburg ist am Donnerstagabend ein Radfahrer bei dichtem Schneetreiben gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt.

Das größte Problem hatte seine Ursache in Bayern, wo die Autobahn München-Salzburg nach einem Lkw-Unfall bei Bad Reichenhall blockiert war und in der Folge der Autobahn-Grenzübergang Walserberg gesperrt wurde. Auf Salzburger Seite entstand rasch Stau, der gegen 9.30 Uhr auf der Tauernautobahn A10 bereits bis Salzburg-Süd und auf der Westautobahn A1 bis zum Knoten Salzburg zurückreichte, so der Mitarbeiter der Verkehrsleitzentrale. Die Gefahr, dass die im Stau stehenden Fahrzeuge eingeschneit werden könnten, besteht nach Angaben des Beamten aber nicht, weil diese jederzeit abgeleitet werden könnten. Lkw-Fahrer wurden zudem aufgefordert, rechtzeitig Abstellplätze aufzusuchen.

Die zweite große Problemzone waren Autobahnauffahrten, wo laut Polizei viele Schwerfahrzeuge hängen blieben. Behinderungen durch Lkw meldete auch der ÖAMTC, unter anderem von der West Autobahn (A1) im Großraum Salzburg sowie der Tauern Autobahn (A10) zwischen Kuchl und Tauerntunnel.

Schwerere Unfälle haben sich laut Polizei am Freitag vorerst nicht ereignet, allerdings ist bereits am Donnerstagabend in der Landeshauptstadt ein Radfahrer bei starkem Schneetreiben und Sturm schwer verunglückt. Ein 77-jähriger Pensionist war im Stadtteil Riedenburg von Passanten kurz vor 22 Uhr regungslos neben dem Gehsteig aufgefunden worden. Der Notarzt konnte den Verunglückten erfolgreich wiederbeleben. Der 77-Jährige wurde ins LKH eingeliefert. Die Polizei geht davon aus, dass der Salzburger bei den widrigen Wetterverhältnissen gestürzt und mit dem Kopf auf der Gehsteigkante aufgeschlagen ist. Einen Helm trug der Mann nicht.

(APA/Red.)

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