Wiener Ansichten

Idyll an der Hauptstraße: So viel Krottenbach muss sein

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Hie Straßenbahn, da Vorortelinie – und mittendrin: Seerosen und Schilf. Besuch in Döbling.

Stadt und Natur, die sind einander seit je nicht wohlgesonnen. Was Wunder, wo doch die eine ebenso seit je der anderen nach dem Leben trachtet, ja trachten muss, will sie sich selbst – und also ihren Bewohnern – Platz verschaffen. Was in unseren Breiten vor Jahrhunderten mit der Rodung von Wäldern begann, setzte sich bald in der Bändigung von Wasserläufen fort, die schließlich bis auf eine Handvoll Reservate aus dem Bild vieler unserer Städte gedrängt wurden, genauso wie von Wiesen und Wäldern nur einige wenige – selbstredend streng disziplinierte – Schmuckresiduen verblieben.

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So kommt es, dass man auch in Wien von den 85 fließenden Gewässern, welche die Stadt durchströmen, vor allem die massigsten zu sehen bekommt; die meisten anderen bleiben im Untergrund verborgen und rufen nur anlässlich von Starkregenereignissen mit überschwemmten Straßen in Erinnerung, dass da einst noch etwas anderes war als Asphalt, Parkraum und Geschoßwohnbau.
Umso verblüffender, wenn man einem der längst Verdrängten öffentlich begegnet. Wer die Döblinger Hauptstraße entlang sich anschickt, die Brücke über die Vorortelinie zu queren, kann leicht übersehen, was knapp vor der Brücke rechterhand zu lesen steht: „Reste des Krottenbaches“ annonciert hier eine Metalltafel, angebracht neben einem Tor, das den Weg zu einem Stiegenabgang freigibt.

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