Der Drohnenschlag gegen ihren Chef vereitelt die globalen Ansprüche des Terrornetzwerkes. Doch ein neuer Anführer könnte auf ein großes Attentat setzen.
Mit Stolz verkündete US-Präsidenten Joe Biden den Einsatz gegen das Terrornetzwerk: Mit einem „Präzisionsschlag“ sei Aiman al-Zawahiri, Anführer al-Qaidas, getötet worden, sagte Biden in der Nacht auf Dienstag. „Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan.“ Monatelang war die Aktion laut US-Angaben vorbereitet worden. Dann feuerte eine amerikanische Drohne eine Rakete auf ein Haus in einem Nobelviertel der afghanischen Hauptstadt Kabul ab. Der al-Qaida-Chef wurde dabei getötet.
Der 71-jährige Zawahiri war der Konkursverwalter al-Qaidas. In den elf Jahren seit dem Tod des einstigen Anführers Osama bin Laden konnte Zawahiri das Terrornetzwerk zwar größtenteils zusammenhalten, seinen Niedergang aber nicht verhindern. Experten werten den US-Schlag gegen Zawahiri deshalb als „Totenglocke“ für den globalen Anspruch der Terrororganisation. Die al-Qaida-Führung dürfte an Einfluss verlieren, lokale Gruppen im Nahen Osten und Afrika werden gestärkt. Gefährlich bleibt al-Qaida trotzdem.