Armenien und Aserbaidschan

Kämpfe um Konfliktregion Berg-Karabach im Kaukasus flammen wieder auf

Die aserbaidschanische Armee meldete die Eroberung mehrerer Höhenzüge in der Region und die Tötung armenischer Kämpfer. Armenien warf dem Nachbarn einen Verstoß gegen die seit Ende 2020 geltende Waffenruhe vor.

Die Kämpfe zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken im Südkaukasus, Armenien und Aserbaidschan, um die Region Berg-Kkarabach sind wieder aufgeflammt. Am Mittwoch meldete die aserbaidschanische Armee die Eroberung mehrerer Höhenzüge in der Region und die Tötung armenischer Kämpfer. Armenien warf dem Nachbarn einen Verstoß gegen die seit Ende 2020 geltende Waffenruhe vor.

Die armenische Seite räumte den Verlust von einem Toten und acht Verletzten ein. Die Soldaten seien bei einem Drohnenbeschuss getötet worden, heißt es. Aserbaidschan meldete ebenfalls den Verlust eines eigenen Soldaten. Dieser sei von dem Gebiet aus beschossen worden, in dem die russischen Friedenstruppen stationiert seien, die den Waffenstillstand überwachen sollen. Das russische Verteidigungsministerium wiederum warf Baku den Bruch der Waffenruhe vor.

Waffenruhe wurde schon mehrfach gebrochen

Die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach wurde zu Sowjetzeiten Aserbaidschan zugeschlagen. Nach Auflösung der Sowjetunion erklärte sich Berg-Karabach als "Republik Arzach" für unabhängig von Baku und wurde dabei von Eriwan unterstützt. Der Krieg endete 1994 - vorläufig mit einem Sieg Armeniens. International wurde die Unabhängigkeit der "Republik Arzach" jedoch nicht anerkannt. 2020 eroberte Aserbaidschan in einem Revanchekrieg große Teile Bergkarabachs zurück.

Beim Abschluss des Waffenstillstandes musste Armenien große territoriale Zugeständnisse machen, seither ist Berg-Karabach für Armenien auch nur über einen von russischen Friedenstruppen überwachten Korridor zu erreichen. Die Waffenruhe wurde allerdings seither schon mehrfach gebrochen.

(APA/dpa)

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