Meinung

Wen treffen Russlands Kultur-Henker als Nächstes?

"Wahret eure Gesichter" - Plakate für die letzte Vorstellung des Gogol-Zentrums am 30. Juni, vor seiner Schließung.
"Wahret eure Gesichter" - Plakate für die letzte Vorstellung des Gogol-Zentrums am 30. Juni, vor seiner Schließung.(c) IMAGO/ITAR-TASS (IMAGO/Vyacheslav Prokofyev)
  • Drucken

Der Kreml sorgt rechtzeitig vor der neuen Saison für kriegskompatible Museumsprogramme - und die „Säuberung“ am Theater schreitet fort. Die Folgen werden länger dauern als der Krieg.

Wenn Russlands staatliche Museen ihre Programme für die nächste Saison veröffentlichen, werden diese gut koordiniert sein: Wie Kulturministerin Olga Lyubimova verkündet hat, werden die Direktoren künftig ihre Pläne in persönlichen Gesprächen dem Ministerium vorlegen, das dann alle Programme gesammelt veröffentlicht. Als „Organisationsverbesserung“ verkauft man das. In den neuen Vorschriften gibt es auch einen Passus zur „Verhinderung von Ausstellungen, die nicht mit der nationalen Sicherheitsstrategie und den Grundsätzen der staatlichen Kulturpolitik übereinstimmen“.

Wie wird Russlands Kulturszene in zehn Jahren dastehen? Lang Gewachsenes kann schnell ausradiert werden, doch selbst bei abnehmenden Repressionen nicht leicht nachwachsen. In der Theaterszene ist die Bilanz bislang besonders verheerend. So viele wichtige Ensembles sind zersplittert, so viele wichtige Akteure emigriert – und kommen vielleicht nie wieder.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.