Querelen

Nach Jenewein-Rückzug: Tiefes Misstrauen in der FPÖ gegen Kickl

(c) Michael Gruber / APA / picturedesk.com
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Hans-Jörg Jenewein war Kickls Mann für harte Fälle. Auf seinem Handy wurde eine Anzeige gegen viele Persönlichkeiten der Wiener FPÖ gefunden, die als Kickl-kritisch gelten. Der Parteiobmann will damit nichts zu tun haben, das wollen viele in der FPÖ aber nicht glauben.

Wien. Hans-Jörg Jenewein hatte in der FPÖ schon länger keine hohe Funktion mehr. Im blauen Universum war der Ex-Nationalratsabgeordnete trotzdem eine wichtige Figur: Jenewein galt als Kickls rechte Hand, als sein Mann für harte Fälle. Hinter vorgehaltener Hand wurde er „Kickls Ausputzer“ bezeichnet. Am Donnerstag wurde dann Jeneweins plötzlicher Parteiaustritt bekannt, er deaktivierte seinen Twitter-Account und war nicht mehr erreichbar. Sein Anwalt legte die Vertretung zurück. Durch die FPÖ geht ein Erdbeben. Denn Jeneweins Rückzug hat schwerwiegende Gründe, die auch zu massivem Misstrauen gegenüber Herbert Kickl führen.

Grund dafür ist Jeneweins Handy. Das wurde ihm im Herbst 2021 bei einer Razzia abgenommen, weil die Ermittler zu enge Kontakte zu einem mutmaßlich korrupt gewordenen BVT-Beamten vermuteten.

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