Portrait of Maria Sibylla Merian
Ausstellung

Die Frau, die die Insekten liebte

Die Stadtturmgalerie im Kärntner Gmünd zeigt eine hervorragend kuratierte Ausstellung zum 375. Geburtstag der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian.

Man muss sich den Mut dieser außergewöhnlichen Frau erst einmal vorstellen. Ohne männliche Begleitung begab sich die 52-jährige europäische Bürgerin Maria Sibylla Merian im Juni 1699 zusammen mit ihrer Tochter auf ein Sklavenschiff, das Kurs auf die südamerikanische Plantagenkolonie Surinam (damals im niederländischen Besitz) nahm, um hier Insekten und Pflanzen zu zeichnen und zu erforschen. Das war mehr als wagemutig, das war lebensgefährlich. Tatsächlich machte sie sich in ihrem langen weißen Kleid in Begleitung Einheimischer auf in den Dschungel. Zwei Jahre hielt sie durch, bis eine lebensgefährliche Tropenkrankheit sie schwächte und zur Rückkehr zwang.

Alle Menschen seien verwundert gewesen, schrieb sie, „dass ich noch mit dem Leben davongekommen bin“. Doch an Bord ihres Schiffes hatte sie Kisten und Körbe mit reicher Beute, Skizzen, Zeichnungen, Pflanzen- und Tierpräparate, so war sie zufrieden und passte gut auf, dass bei der dreimonatigen Seereise zurück nach Amsterdam nicht alles verschimmelte oder den Ratten zum Opfer fiel. Nun musste sie ihre Präparate gut verkaufen, denn die Reise hatte sie mittellos gemacht. 1705 erschien dann ihr Surinam-Buch, das ihren Weltruhm begründete. Wer war diese unglaubliche Frau?

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