Nach Preiserhöhung

EVN plant keine Energieabschaltungen bis März 2023

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In Gesprächen mit dem Vorstand des Energieversorgers habe die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) Abfederungen für die Konsumenten erreicht, teilte AKNÖ-Präsident Markus Wieser am Freitag mit.

Die EVN, die ihre Preise ab 1. September deutlich erhöhen wird, wird Strom und Gas, Nah- und Fernwärme einer Aussendung zufolge von 1. Dezember 2022 bis mindestens 31. März 2023 in keinem Haushalt abschalten. In Gesprächen mit dem Vorstand des Energieversorgers habe die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) Abfederungen für die Konsumenten erreicht, teilte AKNÖ-Präsident Markus Wieser am Freitag mit. Von der Bundesregierung forderte er u.a. einen Strompreisdeckel.

Die EVN wird sich der Aussendung zufolge bei jenen melden, die sich bisher nicht im Kundenportal für einen der Rabatte des Energieversorgers registriert haben. Dabei wird auch ein Tarifwechsel zu einem Produkt mit zwölf Monaten Preisgarantie angeboten. Das bringe "treuen" Kunden bis zu 17 Prozent Rabatt. Weiters wird die EVN über das Onlineportal den NÖ Strompreisrabatt des Landes abwickeln. Mit der Möglichkeit, die tagesaktuellen Zählerstände bekannt zu geben, sei gewährleistet, dass bis zum letzten Tag noch der alte, günstigere Preis verrechnet wird. Außerdem wurde auf den EVN-Sozialfonds hingewiesen, der mit drei Millionen Euro dotiert wird.

Diese Punkte "tragen zur Abfederung der Auswirkungen der schlimmsten Energiekrise, die wir je erlebt haben, bei", sagte Wieser. Die AK unterstützt indes finanzschwache Haushalte mit einem Energiebonus von 200 Euro.

Wieser fordert Strompreisdeckel

Von der Bundesregierung verlangte Wieser Maßnahmen gegen die stark steigenden Energiepreise, u.a. die Umsetzung eines Strompreisdeckels. Außerdem forderte er den Bund auf, sich für ein europaweites Aussetzen des Merit-Order-Prinzips am Strommarkt stärker einsetzen. In dem System bestimmt das jeweils letzte - in der Regel teuerste - (Gas-)Kraftwerk das Preisniveau.

Zudem sind Preisanstiege laut Wieser "auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen". Es liege "der Verdacht nahe, dass im Windschatten von Verbund, OMV & Co. auch andere Branchen außerhalb der Energie hier 'Übergewinne' anhäufen, die nicht auf die Energiepreissteigerungen durch den Ukraine-Krieg alleine zurück zu führen sind. Das geht von Lebensmitteln, Gastronomie, über Dienstleistungen bis zu den Mieten", meinte der AKNÖ-Präsident.

(APA)

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