Forschungsfrage

Wie kam der Kaffee nach Wien?

Detailliert berichteten die Diplomaten in Konstantinopel und Wien seit dem 17. Jahrhundert über ihre Eindrücke. In wichtiger Rolle: der Kaffee.

Darüber, wer den Kaffee nach Wien brachte, existieren zahllose Legenden. Historiker der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) haben jetzt Dokumente wissenschaftlich aufbereitet, die nachweisen, dass in der habsburgisch-osmanischen Diplomatie schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Kaffee regelmäßig konsumiert wurde. Aber wie genau kam es dazu?

Seit Habsburger und Osmanen Herrschaftsansprüche auf Ungarn stellten, wurde Wien in „Türkenkriege“ verwickelt. Gleichzeitig entstand ein Netz an diplomatischen Beziehungen zwischen Konstantinopel und Wien. „Langsam wurde Vertrauen aufgebaut. Der Prozess wurde häufig davon begleitet, dass man gemeinsam Kaffee trank“, erklärt Arno Strohmeyer, Professor an der Uni Salzburg und Direktor des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW. So hatte der Großbotschafter Kara Mehmed Pascha auch einige Säcke Kaffee im Gepäck, als er 1665, begleitet von großem Gefolge, in Wien einzog. Er kam, um den Frieden von Eisenburg zu ratifizieren, nachdem die Habsburger in der Schlacht bei Mogersdorf die osmanische Armee besiegt hatten. Der österreichische Großbotschafter brachte im Gegenzug die Ratifizierung nach Konstantinopel.

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