In einem Wahlwerbefilm zugunsten seiner Tochter, einer Kongressabgeordneten, teilt der frühere republikanische Vizepräsident unter George W. Bush mächtig gegen Donald Trump aus.
Der frühere republikanische US-Vizepräsident Dick Cheney (81) rechnet in einem Wahlwerbespot für seine Tochter Liz Cheney scharf mit Ex-Präsident Donald Trump ab: „In der 246-jährigen Geschichte unserer Nation hat es noch nie eine Person gegeben, die eine größere Bedrohung für unsere Republik darstellt als Donald Trump", sagte er in dem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten einminütigen Video.
„Er hat versucht, die vergangene Wahl mit Lügen und Gewalt zu stehlen, um sich an der Macht zu halten, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten. Er ist ein Feigling. Ein echter Mann würde seine Unterstützer nicht anlügen", so Cheney. Trump und die meisten anderen Republikaner wüssten sehr wohl, dass er die Wahl verloren habe.
Die Kongressabgeordnete Liz Cheney (56) ist einer der profiliertesten Trump-Kritiker bei den Republikanern. Bei der Vorwahl in ihrem Bundesstaat Wyoming am 16. August droht ihr deswegen, dass ihre Partei sie nicht mehr für die Kongresswahl im November nominiert. Trump hat zur Wahl einer parteiinternen Konkurrentin aufgerufen.
Liz Cheney ist Vizevorsitzende des Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol am 6. Jänner 2021. Trump-Unterstützer wollten an diesem Tag nach einer aufrührerischen Rede des damaligen Präsidenten verhindern, dass der Kongress offiziell den Demokraten Joe Biden zum Sieger der Wahl vom November 2020 erklärt. Trump hält bis heute an der widerlegten Behauptung fest, er sei durch Betrug um den Sieg gebracht worden.
Dick Cheney, der aus Nebraska stammt und in Wyoming aufwuchs, war von 2001 bis 2009 Vizepräsident der USA unter Präsident George W. Bush sowie bereits 1989 bis 1993 unter dessen Vater George Bush Verteidigungsminister. Er galt als Hardliner und eine der zentralen Figuren hinter der US-geführten Invasion im Irak 2003.
In dem Video sagt er, seine Tochter werde sicherstellen, dass Donald Trump nie wieder ins Oval Office einziehe. Liz Cheney sagte dem Sender CNN am Donnerstagabend, Trump habe sich „der schwersten Pflichtverletzung eines Präsidenten in der Geschichte unseres Landes" schuldig gemacht.
(DPA/APA)
