Die deutsche Regierung schwört die Bevölkerung auf harte Zeiten ein. Niemand geringerer als ein früherer SPD-Chef empfiehlt, wieder länger zu arbeiten.
Wer dieser Tage weder Zeitung liest noch Radio hört, fernsieht oder sich in Social-Media-Kanälen herumtreibt, würde niemals auf die Idee kommen, dass harte Zeiten auf uns zukommen könnten. In den Flughäfen ist schon vor dem Morgengrauen die Hölle los, in den Nahrungsmittelgeschäften wird eingekauft, als kriegten die Leute dafür bezahlt, und wer sich ein neues Auto zulegen will, muss sich bis zu eineinhalb Jahre gedulden. Weil es derzeit so super läuft, pocht die Gewerkschaft auf ein höheres Arbeitslosengeld und die Einführung der Vier-Tage-Woche. Weniger arbeiten für mehr Geld lautet die neue Zauberformel, mit deren Hilfe der rasant wachsende Wohlstandskuchen endlich fair verteilt werden soll. Rekordinflation, drohende Gaskrise, Arbeitskräftemangel und gerissene Lieferketten können uns nichts anhaben. Gegen all das sind wir immun.
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