Treffer: Eine Odyssee in Sprachen

In ihren Briefen an den Mann schimpfte sie über den „bestgehassten Tucholsky“ und einen feigen Artikel des „kompromisslerischen Joseph Roth“; außerdem schrieb sie über Jaspers, Kant und Plato, in dessen Schriften sie abends gemeinsam lasen.

Die moderne, selbstbewusste junge Frau und der machohafte Mann, der meist an sich zuerst dachte: Er wollte Schriftsteller werden, sie wurde es. Erst studierten sie in Deutschland, dann gingen sie gemeinsam nach Italien. Doch obwohl sie ihn aufgrund einer Erkrankung bat, die Abreise um ein paar Tage zu verschieben, bis es ihr wieder besser ginge, lehnte er ab und fuhr einfach voraus. Als sie nachkam, war sie ihm eine große, willkommene Stütze, „eine großartige Sekretärin“, wie er selbst sagte, und so konnte er seine Studien vorantreiben.

Aus dem anfangs als so romantisch imaginierten Studienaufenthalt im Ausland sollte jedoch eine Fluchtbewegung werden: Drei Jahre später flohen die beiden über Paris nach England, nur um ein weiteres Jahr darauf nach Übersee zu gelangen; dort blieben sie bis in die 1960er-Jahre.

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