Logistik

Deutsche Post im Plus

Das Frachtgeschäft schob die Deutsche Post an. Die Verkaufserlöse erhöhten sich um ein Viertel.

Bonn. Beim Logistikkonzern Deutsche Post haben sich im zweiten Quartal die Ergebnistrends vom Jahresbeginn fortgesetzt. Nicht zuletzt dank hoher Transportpreise im internationalen Firmenkundengeschäft wurden die rückläufigen Volumina aus dem Privatkundenbereich überkompensiert. Insgesamt habe die Post ein zweistelliges Ergebnis- und Umsatzwachstum erzielt, teilte der Konzern am Freitag mit. Das Management bestätigte seine Prognosen für 2022 und 2024.

Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 24 Mrd. Euro. Davon blieben als operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2,3 Mrd. Euro. Das sind über zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor und auch mehr, als Analysten erwartet hatten. Nach sechs Monaten summiert sich der operative Gewinn auf 4,5 Mrd. Euro und ist damit auf einem guten Weg, im Gesamtjahr über dem Gewinn von 2021 zu liegen.

Da das Management um Konzernchef Frank Appel in seiner Jahresprognose mit einer Spanne von minus fünf bis plus fünf Prozent ausgehend vom operativen Ergebnis von 2021 in Höhe von acht Mrd. Euro rechnet, wurden die Erwartungen nun konkretisiert: Je nach wirtschaftlicher Entwicklung – also drastischer Abkühlung der Weltwirtschaft oder nur allmählicher Verlangsamung des Wirtschaftswachstums – läge der operative Gewinn eher in der unteren oder oberen Hälfte. Bei unverändert fortgesetzter Geschäftsentwicklung sei es sogar möglich, über den bisher maximal angepeilten 8,4 Mrd. Euro zu landen. Die Aktie stieg stark.

Rückzug aus Russland

Indes wird die Deutsche Post ihr nationales Geschäft in Russland nicht fortführen. „Wir haben diese Entscheidung vergangene Woche getroffen“, sagte Appel.

Finanzchefin Melanie Kreis erläuterte, dass die Entscheidung zu Wertberichtigungen im dritten Quartal führen werde. Die Größenordnung entspreche der Wertberichtigung aus dem Auftaktquartal. Damals hatten die gesunkenen Geschäftserwartungen in Russland zu Wertminderungen in Höhe von 30 Mio. Euro geführt. Die nun getroffene Entscheidung bezieht sich zunächst auf das nationale Geschäft in Russland, also Sendungen und Transporte innerhalb des Landes. Im Import- und Exportgeschäft bestünden noch vertragliche Verpflichtungen, sagte Appel.

(DPA, AFX)

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