Auswilderung

Spix-Aras: Endlich wieder wild?

Sie sind eher klein und unscheinbar, aber Liebhabern Zehntausende Dollar wert. Das hat sie verschwinden lassen.
Sie sind eher klein und unscheinbar, aber Liebhabern Zehntausende Dollar wert. Das hat sie verschwinden lassen.Patrick Pleul / dpa / picturedesk
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Die in der freien Natur ausgerotteten Spix-Aras werden in Brasilien wieder freigesetzt, mit großem Aufwand, aber ungewissem Erfolg.

Er lebe in Gruppen, sei aber „sehr selten“. So beschrieb Johann Baptist von Spix, der „bayerische Humboldt“, der 1812 mit der österreichischen Brasilien-Expedition ins Land gekommen war und bald eigene Wege eingeschlagen hatte, was ihm im Nordosten, im Bundesstaat Bahia, vor Augen gekommen war, ein Papagei, ein seltener eben. Dann trug er dazu bei, dass er noch seltener wurde, er schoss ein Exemplar und brachte es – zusammen mit hunderten anderen Trophäen, auch zwei lebenden Kindern von Indigenen – zurück nach München, wo es in den Grundstock der Naturhistorischen Sammlung einging.

Dort wurde der Vogel bald nach ihm benannt – Spix-Ara (Cyanopsitta spixii) –, er ist eher klein und unscheinbar, war aber gegen Ende des 20. Jahrhunderts seiner Seltenheit wegen Papageienliebhabern Zehntausende Dollar wert. So gab es – trotz eines von Brasilien in den 1970er-Jahren verhängten Fang- und Ausfuhrverbots – 1985 noch ganze drei wild lebende Exemplare, 1999 war das letzte von Wilderern abgeräumt, 20 Jahre später – 200 Jahre nach der Entdeckung – wurde die Art von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) für ausgestorben erklärt.

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