Leitartikel

So können Weltkriege beginnen

Die Stimmung zwischen den USA und China ist frostig.
Die Stimmung zwischen den USA und China ist frostig.REUTERS
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China hat nach dem Taipeh-Besuch von US-Parlamentspräsidentin Pelosi nicht nur Manöver vor Taiwan gestartet. Es hat auch den militärischen Dialog mit den USA ausgesetzt. Das ist fahrlässig.

Chinas Staats- und Parteichef, Xi Jinping, muss Stärke zeigen. Im Herbst will er sich beim 20. Nationalen Kongress der Kommunistischen Partei eine dritte Amtszeit sichern. Die Weichen dafür sind gestellt. Xi Jinping hat die bisherige Beschränkung auf zwei Perioden bereits formal aushebeln lassen. Doch ganz über die Bühne ist seine Inthronisierung noch nicht. Ökonomisch läuft es nach zwei Jahren Pandemie nicht mehr so rund im Reich der Mitte. Die Null-Covid-Strategie erweist sich als Bumerang. Die strikten Lockdowns haben das Wirtschaftswachstum gelähmt. Den Anschein politischer Schwäche kann sich Pekings Herrscher in dieser heiklen Phase nicht leisten. Auch deshalb setzt er in der gegenwärtigen Taiwan-Krise bisher voll auf Konfrontation.

Für die Volksrepublik war die Visite der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taipeh eine Provokation. Denn China betrachtet Taiwan als seinen integralen Bestandteil, den es unter sein Joch zwingen will. Immer wieder besuchen internationale Politiker die demokratisch regierte Insel, häufig auch Abgeordnete des US-Kongresses. Doch ein derart hochrangiger Gast aus den USA wie Pelosi, protokollarisch die Nummer drei, war davor schon seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr dort.

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