Eine Person versetzte den abgestellten Kerzen, Laternen und Blumen Samstagfrüh mehrere Fußtritte.
Die Bestürzung nach dem Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Marie Kellermayr war groß und dauert an. Die Ärztin, die monatelang von Impfgegnern und Corona-Leugnern bedroht worden war, hatte vergangene Woche Suizid begangen. In vielen Städten Österreichs fanden Gedenkfeiern statt und wurden Gedenkstätten errichtet, wie auch in Wien am Stephansplatz, wo noch Tage später Blumen, Kerzen und Fotos im stillen Gedenken an die Ärztin niedergelegt wurden.
Wie die Bezirkszeitung berichtet, wurde diese Gedenkstätte am Samstagmorgen zerstört. Die Zeitung veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie eine Person - vermutlich eine Frau - die abgestellten Kerzen an der Mauer des Stephansdoms mit dem Fuß wegkickt. Eine Laterne zerbricht, Kerzen und Blumensträuße fliegen durch die Luft.
Die Tat ereignete sich laut „Bezirkszeitung“ gegen sechs Uhr früh. Die Hintergründe, und ob die Tat spontan oder geplant war, sind unklar.
Indes laufen Ermittlungen in Deutschland: In München ist am Freitag die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsucht worden, der in Verdacht steht, Kellermayr bedroht zu haben. Die Untätigkeit der österreichischen Behörden gegenüber der Drohungen, insbesondere der Polizei, ist massiv kritisiert worden.
So bekommen Sie Hilfe
Es gibt eine Reihe Hilfseinrichtungen und Anlaufstellen für Menschen in akuten Krisensituationen. Unter www.suizid-praevention.gv.at findet man Notrufnummern und Erste Hilfe bei Suizidgedanken.
Telefonische Hilfe gibt es auch bei:
Kriseninterventionszentrum (Mo-Fr 10-17 Uhr): 01/406 95 95, kriseninterventionszentrum.at
Rat und Hilfe bei Suizidgefahr 0810/97 71 55
Psychiatrische Soforthilfe (0-24 Uhr): 01/313 30
Sozialpsychiatrischer Notdienst 01/310 87 79
Telefonseelsorge (0-24 Uhr, kostenlos): 142
Rat auf Draht (0-24 Uhr, für Kinder & Jugendliche): 147
Gesprächs- und Verhaltenstipps: bittelebe.at
Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken und Angehörige bietet auch der Verein „Bleib bei uns“. www.bleibbeiuns.at
(red.)