Der Verfassungsgerichtshof befand: Künftig müssen auch jene für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zahlen, die ihn nur im Netz nutzen. Wegen der Unabhängigkeit. Bald kommt wohl die Haushaltsabgabe – doch dabei sollte es nicht bleiben.
Der Medienkonsum im Internet ist doch umsonst – oder? Die meisten Nutzer scheinen das durch ihr Verhalten zu bestätigen. Aber gratis ist er nicht. Wer sich ins Netz begibt, auf mehr oder weniger arbiträrer Suche nach Filmen, Bildern, Tönen und Texten, macht dabei automatisch einen Deal: mit seinen Daten, dem Verhalten und den Vorlieben wird gehandelt. Die Werbewirtschaft und vor allem die Riesen der elektronischen Kommunikation in Kalifornien profitieren davon. Sie lukrieren weltweit den Großteil des Gewinns.
Das gebührenfreie Surfen auf seinen Kanälen stört den ORF. Er betreibt neben traditionellem Funk und Fernsehen auch die dominierende Onlineplattform des Landes. Zwar wäre es für den Sender leicht, eine Paywall vor diesen Kunden im bisherigen Schwarz-User-Bereich aufzubauen, wie das seriöse Medien tun. Doch hierzulande gibt es für staatsnahe Unternehmen meist komfortablere Lösungswege.