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ÖBB vor Generationenwechsel: 3000 Mitarbeiter pro Jahr gesucht

Die Presse/Clemens Fabry
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Die ÖBB sehen in der Mammutaufgabe der Personalsuche eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Denn die Einstellung von Talenten mache den Konzern flexibler und wettbewerbsfähiger.

Trotz der mannigfaltigen Krisen brummt der Arbeitsmarkt noch. Es gibt rund 138.000 offene Stellen. Und auch echte Schwergewichte der heimischen Beschäftigung suchen neue Arbeitnehmende - so brauchen alleine die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wegen eines Generationenwechsels jährlich 3000 neue Mitarbeiter. Insgesamt arbeiten bei Postbus und Bahn 42.000 Menschen, von denen in den nächsten Jahren ein Viertel in Pension geht. Dazu gibt es noch 2000 Lehrlinge.

Die ÖBB sehen in der Mammutaufgabe der Personalsuche eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Denn die Einstellung von Talenten mache den Konzern flexibler und wettbewerbsfähiger. "Als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Bereich Mobilität und Logistik stehen die ÖBB für sinnvolle Jobs in einer zukunftsfitten Branche", rührt ÖBB-CEO Andreas Matthä die Werbetrommel für sein Unternehmen. Und so unterschiedlich die vielen Berufsbilder auch seien, hätten sie eines gemeinsam: "Jeder Job bei den ÖBB ist sicher, krisenfit und gut fürs Klima", so der Konzernchef zur APA.

Alleine in Wien sucht die Bahn bis inklusive 2027 jährlich fast 1100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt geht es in der Bundeshauptstadt bis 2027 damit um mehr als 6500 Menschen. In Oberösterreich sind es bis dahin gut 2000 (jährlich rund 340), in Tirol fast 2000 (rund 330 jährlich), in der Steiermark rund 1740 (290 pro Jahr), in Salzburg 1440 (240), Niederösterreich 1380 (230), Kärnten 1080 (180), Vorarlberg 810 (135) und dem Burgenland 66 (11). Österreichweit starten jährlich rund 600 neue Lehrlinge.

Offene Stellen in 27 Lehrberufen

"Dass die ÖBB lange Tradition und gleichzeitig viel Zukunft haben, zeigt sich auch in der Vielfalt der Jobs in 130 Berufsgruppen", sagt Matthä weiters. Es geht um Lehrlinge für 27 verschiedene Lehrberufe, Facharbeiterinnen und Facharbeiter sowie Akademikerinnen und Akademiker. Infos und Bewerbungsmöglichkeiten gibt es online unter karriere.oebb.at.

Einerseits gibt es die klassischen "Eisenbahner"-Berufe wie Triebfahrzeugführer, Zugbegleiter, Fahrdienstleiter, Verschieber oder bei den Postbussen auch Buslenker. Die Ausbildungen dafür dauern unterschiedlich lange. Die ÖBB sehen auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger als bestens geeignet an. Auch IT- und Technik-Spezialisten sind sehr gefragt. Die Bahn will selbst Trends setzen, heißt es aus den ÖBB - anstatt überholt zu werden.

Beispielsweise sucht alleine ÖBB Train Tech bis 2027 rund 1000 neue Mitarbeiter in Wien, Linz, St. Pölten, Knittelfeld und Innsbruck. 4000 Arbeitnehmer stellen die Wartung von 22.000 Zügen und die Aufarbeitung von 700.000 Komponenten sicher. Train Tech investiert derzeit kräftig in seine insgesamt 22 Standorte und steckt 600 Millionen Euro in Modernisierungen.

Flexibles Arbeiten immer wichtiger

Wie auch andere Unternehmen berichten, heißt es auch von den ÖBB, dass die Bewerberinnen und Bewerber im Moment besonderen Wert auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie flexibles Arbeiten legen. Verstärkt durch die Pandemie werde aktuell mehr nach Teilzeitpositionen und nach Home-Office-Möglichkeiten gefragt. Die Bahn nehme diese Wünsche ernst.

Freilich sind viele Jobs auch im Schichtdienst zu versehen und es gibt Wochenendarbeit. Aber hier sei der Dienstplan häufig so, dass nur an drei oder vier Tage pro Woche zu arbeiten ist.

Als Benefit bieten die ÖBB wie auch immer mehr andere Unternehmen Angebote im Bereich Work-Life-Balance, Gesundheitsförderung, berufliche Perspektiven und Entwicklungsangebote sowie Sozialleistungen. Weitere mögliche Nutzen sind ÖBB-Wohnungen, eigene Ferienhäuser, BahnBistros zu günstigen Konditionen, ein ÖBB-Reisebüro mit guten Konditionen, Kinderbetreuung in betriebseigenen MINT-Kindergärten, sogenannte Flying Nannies, Sommerferienbetreuung, Unterstützung für Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen und vieles mehr.

(APA)

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