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Linzer Torfestival ist nur eine Momentaufnahme

SOCCER - BL, WAC vs LASK
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Der erste Viererpack des kroatischen U21-Teamspielers Marin Ljubičić lässt Lask träumen, das 5:1 gegen WAC euphorisiert – nur Trainer Kühbauer bremst zu recht. Die Athletiker haben die Trendwende doch erst gestartet.

Diese Leihgabe hat auf Anhieb „eingeschlagen“: Linz feiert mit Marin Ljubičić einen neuen Goalgetter. Der kroatische U21-Teamspieler, geborgt von Hajduk Split und nicht mit dem gleichnamigen Spieler bei Rapid verwandt, ragte beim 5:1 in Wolfsberg unbestritten heraus. Der 1,83 Meter große Stürmer erzielte vier Treffer – und bescherte den Athletikern für wenige Stunden den vollen Genuss, als Tabellenführer dazustehen.

Ljubičić, der nach dem Triplepack im ÖFB-Cup gegen Schwaz nun auch in jeder der drei Runden getroffen hat und mit sechs Toren die Schützenliste anführt, gab somit mehr als nur eine Talentprobe ab. Der Viererpack war eine Premiere für den 20-Jährigen, der sich erst seit eineinhalb Jahren als Profi versucht, eine, die ihm „eine Menge bedeutet. Vor allem für das Selbstvertrauen ist das unglaublich wichtig.“ Gegen erneut erschreckend-harmlose Kärntner zeigte sich der Kroate rundum treffsicher: zweimal netzte er mit links, einmal mit rechts, ein Tor gelang mit dem Kopf.

Die Kirche und das Dorf

Nichtsdestotrotz präsentierte sich der Neuzugang bescheiden. Er habe erst angefangen, müsse sich doch noch steigern, er sehe Luft nach oben und von überschwänglichem Lob wollte er nichts hören. Der Klubchef dürfte froh sein, dass eine Kaufoption im Vertrag besteht, und damit alles weitere auch nach Wunsch gedeiht, muss Trainer Dietmar Kühbauer darauf achten, dass er nicht den Boden unter den Füßen verliert.

Vergangene Saison absolvierte 37 Partien für den kroatischen Vizemeister und Cupsieger, da schlugen acht Tore zu Buche. Womöglich ist Österreich auch für ihn das große Sprungbrett? Davon ist Lask-Sportdirektor Radovan Vujanović überzeugt: „Marin besitzt großes Talent, einige Vereine im In- und Ausland hatten ihn auf dem Zettel. Trotz der starken Konkurrenz ist es uns gelungen, ihn von unserem Weg zu überzeugen. Er ist ein wichtiger Baustein für nus.“

Ist es auch die Trendwende für Österreichs ersten Meister, der 1965 nicht aus Wien kam? Die vergangene Saison war nach Jahren des Hochs verkorkst, selbst das Europacup-Playoff ging verloren. Der Stadionbau schreitet voran, 2023 soll man wieder auf der Gugl spielen. Mit Lask sei heuer sicher wieder zu rechnen, sagt Kühbauer, der dennoch tunlichst darum bemüht war, dass man „die Kirche im Dorf lässt“. Denn, ein Torfestival (gegen einen stolpernden Gegner) sage gar nichts aus. Es blieb eine Momentaufnahme, die jedoch Vorfreude bereitete. Am Sonntag ist Kühbauers Ex-Klub Rapid zu Gast.

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