Pizzicato

Ich aber sage: Rave the Church

Rave the Planet ist so was von gestern, von vorvorgestern.

Wer kann sich an die paar Hunderttausend Feiernden vor ein paar Wochen rund um das Brandenburger Tor erinnern?! Rom will Berlin werden. Alter schützt nicht vor Verwegenheit. Der 85-jährige Jorge Mario Bergoglio, besser bekannt unter seinem Kultusnamen Papst Franziskus, hat in der Jugend einschlägige Erfahrungen mit dem Tango gemacht. Mit dem argentinischen, natürlich, dem ursprünglichen, wilden, nicht dem bigotten französischen, bien sûr. Jetzt schreckt er vor dem nächsten Schreck für Konservative in der Kirche, doch, die gibt es, nicht zurück. Mein Gott!

Da hat er wieder einmal zum Telefon gegriffen, was prompt den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat. Zufall aber auch. Der irdische Chef der Katholiken hat mit Michele Madonna telefoniert. Wie? Sie kennen ihn nicht? Der Ex-DJ und jetzige „Rave-Priester“! Dessen Partys sind in Neapel bei Jugendlichen mindestens so angesagt wie, ja, was denn, das bevorstehende Frequency-Festival in St. Pölten. Franziskus habe ihn gefragt, wie er zu so vielen jungen Menschen sprechen könne, erzählte der Priester, berichtet „La Repubblica“, berichtet die Katholische Presseagentur. „Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden“, soll der Papst gesagt haben. Getreu dem Moto: Ich aber sage euch, rave the church.

Reaktionen an: dietmar.neuwirth@diepresse.com

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