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Ab in den Strip-Club – von Ärzten empfohlen

Was macht man nicht alles, um ohne Gedächtnis wieder im Leben Fuß zu fassen: Im Film „Apples“ begibt sich dazu ein Patient (Aris Servetalis) ins Rotlichtmilieu.
Was macht man nicht alles, um ohne Gedächtnis wieder im Leben Fuß zu fassen: Im Film „Apples“ begibt sich dazu ein Patient (Aris Servetalis) ins Rotlichtmilieu.[ Filmladen ]
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In „Apples“ ringt die Welt mit einer Amnesie-Pandemie. Man verordnet einem Einzelgänger eine neue Identität – Daseins-Übungen inklusive. Die schöne Komödie aus Griechenland bietet Surrealismus mit trockenem Humor. Derzeit im Kino.

Der Zustand, in den die Hauptfigur des griechischen Films „Apples“ purzelt, erinnert an das Abtauchen in fiktionale Welten: Das Ego wird abgeschattet, ein fremdes Universum eröffnet, temporär alles vergessen – wer man war, wer man ist, wohin man will.

Ein Identitätsverlust, der wohl leichter fällt, wenn die Realität so absurd ist wie hier: Der Athener Aris (präzise: Aris Servetalis) schreckt eines Tages nach einer nächtlichen Busfahrt hoch. Und muss feststellen, dass er – und die halbe Menschheit mit ihm – von einer mysteriösen Amnesie befallen wurde, gegen die es kein Heilmittel gibt. Allerdings scheint sich die Gesellschaft schon an die mentale Pandemie gewöhnt zu haben. Der rasch als Routinefall abgefertigte Infizierte wird von Beamten in eine Kartei aufgenommen, von Ärzten untersucht. Unterdessen wartet er auf Angehörige, die aber nicht kommen: entweder, weil es keine gibt, oder – eine böse Ironie des Virus – weil sie ebenfalls ihr Gedächtnis verloren haben.

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