Trient

Massengrab aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt

Mehr als hundert Jahre nach ihrem Tod fand man vergangene Woche die Überreste von zwölf österreichisch-ungarischen Soldaten.
Mehr als hundert Jahre nach ihrem Tod fand man vergangene Woche die Überreste von zwölf österreichisch-ungarischen Soldaten.Provincia di Trento
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Mehr als hundert Jahre nach ihrem Tod wurden die Überreste zwölf österreichisch-ungarischer Soldaten in den italienischen Alpen entdeckt. Das Tagebuch seines Großvaters führte einen Italiener auf die richtige Spur.

Jahrelang war der Italiener Sergio Boem auf der Suche nach einer Stelle am Tonalepass („Passo di Tonale“) in den Alpen. Angeregt von den Aufzeichnungen seines Großvaters in dessen Tagebuch, suchte er ein zuvor nicht bekanntes Grab aus dem Ersten Weltkrieg - und wurde schließlich fündig.

Wie die Provinz Trient vergangene Woche mitteilte, sind an einer Stelle die Überreste von zwölf Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee aus dem Ersten Weltkrieg bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt worden. Geborgen und untersucht wurden die skelettierten Leichname gemeinsam von der Provinz Trient und dem italienischen Verteidigungsministerium.

Tagebuch berichtet von der „Operation Lawine“ 

Ubaldo Ingravalle, so der Name des Großvaters von Boem, war Soldat im Bataillon Valcamonica der italienischen Armee im Ersten Weltkrieg, und hinterließ in seinem Tagebuch Aufzeichnungen über die sogenannte Tonale-Offensive, auch „Unternehmen Lawine“ („Operazione Valanga“) vom 13. Juni 1918, einem gescheiterten Versuch Österreich-Ungarns, das Kriegsgeschehen noch einmal zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Im Zuge dieser Offensive dürften die zwölf Soldaten durch eine Granate ums Leben gekommen sein, auch der Krater der Granate ist heute noch gut sichtbar.

Die Ausgrabungen am Tonale-Pass.
Die Ausgrabungen am Tonale-Pass.Provincia di Trento

Nicht nur die Skelette, auch Ausrüstungsgegenstände wie Gasmasken, Bergschuhe, Steigeisen und persönliche Objekte wurden bei den Ausgrabungen entdeckt. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee handelt. Auch die Identitätsnachweise der Soldaten befinden sich unter den Objekten, seien aber in zu desolatem Zustand, um Rückschlüsse auf die Identität der Gefallen zuzulassen.

Bevor die gefundenen Leichname zu einem Militärfriedhof überstellt werden, sollen nun weitere anthropometrische Untersuchungen folgen.

>>> zu den Informazionen der Provinz Trient

(chrima)

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