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Corona: Polaschek bekräftigt einheitliche Regelung für Lehrende

Bildungsminister Martin Polaschek.
Bildungsminister Martin Polaschek.APA/TOBIAS STEINMAURER
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Infizierte, aber symptomlose Lehrende sollen unterrichten dürfen, betont Bildungsminister Martin Polaschek am Dienstag erneut. Dabei setzt er vor allem auf die Eigenverantwortung der Lehrpersonen.

Auch Covid-19-infizierte Lehrerinnen und Lehrer sollen mit FFP2-Maske unterrichten können, wenn sie symptomfrei sind. Das hat Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz erneut bekräftigt. Es gebe eine einheitliche Regelung des Gesundheitsministeriums für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - diese solle auch für Pädagogen gelten. "Wer es für sich verantworten kann, kann in die Klasse gehen."

"Wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer sich gesund fühlt und das Gefühl hat, er kann in die Schule gehen, hat er die Möglichkeit wie alle anderen auch", betonte der Minister. Man müsse sich darauf einstellen, "dass Covid uns nicht verlassen wird". Sollte aber eine Variante kommen, die ebenfalls hochansteckend ist und zu schwereren Verläufen führt, müsse man sich die Regelung erneut ansehen.

Konkrete Regelungen am 29. August

"Wir schauen, dass wir zurück in eine Art Normalität kommen", so Polaschek. Er erinnerte daran, dass in den vergangenen beiden Jahren immer wieder das Offenhalten der Schulen eingefordert worden sei. Wenn man nun die Möglichkeit schaffe, ein Schließen von Klassen bzw. Schulen zu verhindern, indem man symptomfreien Infizierten mit Maske das Unterrichten erlaube, dann sei dies vertretbar.

Er halte es für wichtig, dass die Schulen ein integrierter Bestandteil der anderen Maßnahmen sind, meinte Polaschek. Die konkreten Regelungen für den Herbst würden wie geplant am 29. August bekannt gegeben. Bisher haben einige Bundesländer wie Wien oder Burgenland angekündigt, Covid-19-infizierte Pädagogen an den Pflichtschulen nicht in die Klassen zu schicken - dort sind sie die Dienstgeber.

Luftreiniger im Vorjahr nur teilweise beansprucht

Inwieweit im Herbst verstärkt CO₂-Messgeräte bzw. Luftreinigungsgeräte eingesetzt werden, werde gerade noch einmal überprüft, so der Minister. Bereits im Vorjahr hatten die Schulen die Möglichkeit, mobile Luftreiniger zu beantragen. Das sei aber nur zum Teil beansprucht worden. Die Geräte seien nicht unbedingt leise und erzeugen selbst Wärme, weshalb sie teils nicht gut angenommen worden seien. Bei allen Neubauten werde aber darauf geachtet, Luftreinigungssysteme zu integrieren.

Kritik kam von SPÖ und FPÖ - wenn auch aus verschiedenen Richtungen: "Statt entwickelter Schutzkonzepte und eines Plans für den Herbst gibt es jetzt positive Lehrer*innen in den Klassen", kritisierte SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler in einer Aussendung. Sie plädierte für ein engmaschiges Testsystem, die Aufrechterhaltung der Quarantänebestimmungen sowie flächendeckende Luftfilteranlagen in den Klassen. Die FPÖ sieht die Erlaubnis zum Unterricht für symptomlose Lehrer dagegen als Beleg, "dass alle Maßnahmen davor reine Schikanen an Schülern und Lehrer waren", meinten Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak und Bildungssprecher Hermann Brückl.

Eigenständigkeit der Hochschulen verteidigt

Dass die Hochschulen anders als Schulen die Möglichkeit haben, ihre Coronamaßnahmen eigenständig zu treffen, verteidigte Polaschek. Die Situation sei nicht vergleichbar: Lehrende an Unis, die zwischen vier und zehn Wochenstunden unterrichten, könnten im Fall einer symptomfreien Infektion viel leichter auf Online-Lehre umstellen, Studierende müssten bei einem etwaigen Ausfall einer Lehrveranstaltung auch nicht betreut werden.

An den meisten Unis gibt es derzeit zumindest die Empfehlung, im Fall einer Infektion nur im Ausnahmefall an die Einrichtung zu kommen. Detaillierte Regelungen für das im Oktober startende Wintersemester kommen aber erst in den nächsten Wochen.

(APA)

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