Start-up-Steckbrief

Start-up-Steckbrief: Wie Brot zu Müsli wird

Klaus Vyhnalek
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Mit dem Ziel, steigender Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, stellt das Wiener Start-up Brüsli aus überproduzierten Brot knuspriges Müsli her. Dabei werde mit jedem Kilo Granola ein Kilo Brot gerettet.

Die Idee

Zu Beginn sei der Wunsch, gegen die Verschwendung von überschüssigem Brot anzukämpfen, im Mittelpunkt gestanden, sagt die Geschäftsführerin Sarah Lechner. Schließlich werden alleine in Österreich täglich rund 600 Tonnen Brot entsorgt. Das entspreche etwa 171 vollen LKW-Ladungen. Es war höchste Zeit, um an einer Lösung zu arbeiten, sagt die Biomedizintechnikerin. Eine aufwendige Marktstudie später war sie da: Die Chance, Granola aus altem Brot zum Frühstück zu servieren - in den Sorten „Cranberry Nuss Zimt“ und „Schoko Nuss“.

Was macht die Idee besonders?

Aus Überschuss-Brot von Bäckereien - darunter Ströck und Der Mann - wird Müsli hergestellt. Dabei gelinge es, wertvolles Brot zu erhalten und dessen Lebensdauer deutlich zu verlängern. Dadurch werde pro Kilo Müsli auch ein Kilo Brot, 1410 Liter Wasser und CO₂ gespart.

Die größte Hürde?

„Da es sich bei Brüsli um ein neuartiges Produkt handelt, braucht es Zeit und Energie, Kunden davon zu überzeugen. Außerdem sind anfangs viele abgeschreckt von der Idee, altes Brot zu verwerten. Allerdings ist auch großes Interesse an neuen Lösungen in Hinblick auf die steigende Lebensmittelverschwendung bei Partnern zu erkennen“, sagt Lechner.

Fehler, die Sie nicht mehr machen würden?

Die Erwartungen an die Fortschritte seien oft zu optimistisch gewesen, sagt Lechner, denn „Wir retten Lebensmittel. Demnach folgen wir dem Leitsatz: Mehr ist mehr. Das führt oft dazu, keine Grenzen mehr sehen zu können. Oder sehen zu wollen.“

Team rund um das Start-up Brüsli
Team rund um das Start-up BrüsliBrüsli

Anekdoten, die Sie gerne teilen wollen:

Der schönste Moment sei der Verkauf des ersten Produktes gewesen, sagt Lechner, nur ein halbes Jahr nachdem die Idee entstanden ist. Das Brot-Müsli-Produkt wurde bei einer Fachausstellung erstmalig angeboten: „Die erste Kundin, die frühmorgens hereinkam, Brüsli probierte und direkt eine Packung der ersten Produktionsreihe kaufte, bestätigte unser Vorhaben. Das Gefühl, nicht nur durch die Idee dahinter, sondern auch den Geschmack zu überzeugen, war für uns wie ein wahr gewordener Traum“, erzählt sie.

Das nächste Ziel?

Ihre Mission sei es, in Deutschland Fuß zu fassen und den österreichischen Markt im Bereich Gastronomie weiter auszubauen. Außerdem werde der Vertrieb in der Schweiz angestrebt.

Kontakt:
BRüSLi GmbH
Gertrude-Fröhlich-Sandner Straße 2
1100 Wien
Österreich
office@bruesli.com
www.bruesli.com

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