150 pro Tag

25 Prozent mehr Verkehrsunfälle bei Hitze

Die Presse/Clemens Fabry
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Ab 30 Grad Außentemperatur fokussiert sich der Körper hauptsächlich auf seine Kühlung, Konzentration und Leistungsfähigkeit nehmen ab, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

Im Jahr 2021 hat es 32.774 Verkehrsunfälle auf Österreichs Straßen gegeben. Dabei wurden nach Angaben der Statistik Austria 40.889 Personen verletzt und 362 getötet. Durchschnittlich entsprach das 90 Unfällen pro Tag. In wärmeren Monaten, von Mai bis September 2021, waren dies 123 Unfälle täglich und an Tagen mit Temperaturen über 30 Grad 150 Unglücke. Das sind um 25 Prozent mehr als an Tagen unter 30 Grad, hieß es vonseiten des ÖAMTC am Dienstag.

Ab 30 Grad Außentemperatur werde der Körper in eine Art Alarmstimmung versetzt und fokussiert sich hauptsächlich auf die Kühlung, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Konzentration und Leistungsfähigkeit nehmen ab. Ein gewisses Unwohlsein oder sogar Stress - und damit verbundene Aggression - steigen im Gegenzug", berichtet die Expertin. Auch die Hilfsbereitschaft könne abnehmen, da der Körper vorrangig auf Selbsterhaltung eingestellt sei.

Klimaanlage nicht zu kalt schalten

Tipps im Umgang mit der Hitze sind der Verkehrspsychologin zufolge: Verständnis für andere haben, da nicht jeder Hitze gleich gut verträgt. Dazu sollte man leicht essen und viel trinken. Trotz Stress und Überforderung mit Hitze ruhig bleiben und überlegt handeln. Außerdem sollte man bei der Fahrt im Auto die Klimaanlage nicht zu kalt schalten, da zu große Temperaturunterschiede beim Ein- und Aussteigen den Körper zusätzlich belasten können.

"Wie man am besten mit Hitze umgeht, kennen wir aus südlichen Urlaubsländern mit ihrer 'Siesta-Kultur' - nach Möglichkeit die größten Hitzestunden zu Mittag und am frühen Nachmittag für anstrengende Tätigkeiten meiden und es generell ein bisschen ruhiger angehen", empfiehlt Seidenberger.

(APA)

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