Todesfall

Japanischer Modedesigner Miyake gestorben

Issey Miyake bei seiner Schau 1994 (Archivbild).
Issey Miyake bei seiner Schau 1994 (Archivbild).(c) IMAGO/Starface (IMAGO/Guy Marineau/Starface)
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Mit seinem Konzept, Kleidungsstücke aus einem Stück Stoff herzustellen, wurde er berühmt. Wie nun bekannt wurde, verstarb der Designer Anfang August.

Der japanische Modeschöpfer Issey Miyake war bekannt für seine innovativen Stoffe und verkaufsstarken Parfums. Im Alter von 84 Jahren ist er nun gestorben. Todesursache war ein Leberzellenkarzinom, das teilte das Miyake Design Studio und die Issay Miyake Group in einer Meldung mit. Bereits am 5. August dürfte er der Krankheit erlegen sein. Gedenkfeier oder Beerdigung soll es auf Wunsch des Verstorbenen laut Medienberichten keine geben.

1970 gründete Miyake sein Studio, bekannt ist es für farbenfrohe und innovative, vor allem aber auch praktische Designs. Er gehörte zu jenen Designern, der Japan damals in die Welt der Mode einführte und dem Land sogleich internationale Aufmerksamkeit bescherte.

Am bekanntesten ist vermutlich Miyakes Konzept, Kleidung aus nur einem einzigen Stück Stoff herzustellen. Mit seiner experimentellen Linie „A-POC“ (A Piece of Cloth), die er Ende der Achtzigerjahre launchte, setzte er avantgardistische, dynamische Looks. Vor allem stark plissierte Stoffen gehörten zu seiner Handschrift. Seine erfolgreichste Kollektion „Pleats Please“ (zu Deutsch: Plissee bitte) heute geführt als „Homme Plissé Issey Miyake“ erfreute sich zuletzt auch bei Männern an wachsender Beliebtheit. Eine Reihe Düfte gab es obendrauf.

Lebensweg des Designers

Geboren wurde Miyake in Hiroshima, studiert hatte er in Tokio und Paris. Bevor er sein eigenes Studio gründete, arbeitete der Designer in zwei Couture-Häsuern: Givenchy und Guy Laroche. Seine erste Kollektion stellte er dann 1970 in New York vor.

2005 wurde er für sein Lebenswerk mit dem japanischen „Praemium Imperiale“ geehrt, der auch als Nobelpreis der Künste gilt. Ein Jahr später wurde er für seine „visionären Bekleidungskonzepte“ mit dem Kyoto-Preis ausgezeichnet. Der 1984 von Kazuo Inamori, dem Gründer des japanischen Technologie-Konzerns Kyocera, ins Leben gerufene Kyoto-Preis zählt neben dem Nobelpreis zu den wichtigsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kultur.

(APA/evdin)

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