Businessplan: Von den Besten lernen

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Unter mehreren hundert Einreichungen hat die Jury des i2b-Wettbewerbs wieder Österreichs beste Businessplaner gekürt. Angehenden Unternehmern verraten sie ihre wichtigsten Tipps.

Feedback einholen. „Anfangs ist man oft zurückhaltend mit den Informationen, die man herausgeben möchte, aber es gibt so viele Facetten, die man selbst erstmal gar nicht bedenkt“, sagt Frank Steinbacher, der mit seinem Projekt Airborne Hydromapping die Gesamtwertung für sich entschieden hat. Im offenen Austausch mit Experten und Förderstellen entstehen die besten Pläne.

Auf Markt zugehen. Man sollte nicht nur Konkurrenten ins Auge fassen, sondern aktiv mögliche Partner ansprechen. „Es gibt überraschend viele, die bereit sind, ein Startup auf uneigennützige Weise zu unterstützen“, sagt Armin Strbac von Finderly, dem Sieger in der Kategorie Dienstleistung. Für seine Produktbewertungsplattform hat sich das Finderly-Team bei Produktanbietern und anderen Marktteilnehmern schlaugemacht. Seinen Businessplan konnte es so mit wertvollen Infos füttern.

Menschen vorstellen. Der Schritt ins Unternehmertum hat viel mit Leidenschaft zu tun. Businesspläne lesen sich dagegen oft sehr trocken. „Es steckt immer eine Geschichte dahinter. Das Projekt ist Teil meines Lebens, und das sollte man in einem Executive Summary auch ruhig so verkaufen“, sagt Hubert Hochleitner von HooVi, Sieger in der Kategorie Ein-Personen-Unternehmen. Hochleitner feilt bereits seit Jahren an einer neuen Live-Technologie für E-Gitarren und hat die Jury mit seinem personalisierten Text überzeugt.

Mit Businessplan wachsen. Die Vorgaben sind klar abgesteckt. Sich konkret mit Aspekten wie Finanzierung, Wettbewerb und Risiken beschäftigen zu müssen, ist eine erste wichtige Bewährungsprobe für die eigene Idee. Und mit dem Projekt soll sich im Laufe der Zeit auch der Businessplan verändern. „Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Ding umgeschrieben habe“, sagt Gesamtsieger Steinbacher. Alle erfolgreichen Businessplaner geben an, dass der Plan für sie im Laufe der Zeit zu einem Orientierungspunkt geworden ist, der sich mit dem Projekt ständig weiterentwickelt hat.

Klar präsentieren. Während die Unterlagen möglichst genau und ausführlich ausgearbeitet werden müssen, sollte man eine Präsentation, etwa vor einem potentiellen Investor, separat vorbereiten. „Man ist seit Monaten intensiv in diesem Thema und hat hunderte Details im Kopf“, sagt Finderly-Mitgründer Strbac. Bei der Präsentation für i2b hat er gelernt, einen Schritt zurückzutreten und zu reduzieren: „Welches Problem behandeln wir? Welchen Lösungsansatz bieten wir? Was sind die Unterschiede zu bisherigen Lösungen? Wie wollen wir damit Geld verdienen? Das sind die Punkte, die man herüberbringen sollte.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2010)

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