Gastkommentar

Altersarmut bei Frauen: „Selber schuld“ greift zu kurz

Um der Altersarmut entgegenzuwirken, bedarf es einer wirksamen Sozialpolitik.

Zur Autorin:

Ingrid Korosec (*1940) ist Präsidentin des Österreichischen Seniorenbunds. Sie war Volksanwältin und zehn Jahre Abgeordnete zum Nationalrat der ÖVP.

Rosemarie Schwaiger verfasste im „Quergeschrieben“ vom 8. August ein flammendes Plädoyer dafür, dass der Sozialstaat seinen Verpflichtungen nachkommt. Dass sie seine Leistungen anerkennt, freut mich sehr. Und trotzdem muss ich ihr widersprechen. Sie nahm nämlich den Equal Pension Day am 3. August als Anlass dafür und meinte, gerade bei den Pensionen unternehme der Sozialstaat viel zu viel.

In einigen Punkten ihrer Argumentation hat sie durchaus recht. Das aktuelle Problem zu niedriger Frauenpensionen wurzelt in der gesellschaftlichen Struktur der 1950er- bis 1970er-Jahre und der damit verbundenen niedrigen Frauenerwerbsquote. Die meisten Frauen hätten auch einfach zu wenige Versicherungszeiten. Stimmt alles, löst aber nicht das Problem, dass aktuell einer ganzen Generation Frauen Altersarmut droht.

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