Leitartikel

Noch einen Trumpisten hält der Westen nicht aus

Will Donald Trump zurück ins Oval Office?
Will Donald Trump zurück ins Oval Office?Andrew Harnik / AP / picturedesk
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Die Präsidentenwahl in den USA 2024 könnte ein Schicksalsmoment werden - auch für Europa. Noch einmal ein „Madman“ im Weißen Haus wäre ein Fiasko.

Am Dienstag stand Donald Trump an seinem Lieblingsort: im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Bundespolizei, das FBI, hatte Trumps Luxusanwesen in Mar-a-Lago durchsucht, und zwar offenbar nach Unterlagen, die der Ex-Präsident aus dem Weißen Haus mitgenommen haben könnte. Trump redete fast im Kriegsjargon von einer „Belagerung“ seines „wunderschönen“ Anwesens und wähnte den Beginn einer „dunklen Stunde“. Außerdem lancierte sein Team ein Video: Die USA, sagt der Ex-Präsident darin, seien zum „Witz“ verkommen, eine „scheiternde Nation“. Trump zählt die hohe Inflation auf, speziell die hohen Energiepreise, auch das Afghanistan-Debakel. Es donnert und regnet in dem Video. Aber dann leuchten die Farben. Man sieht Trump und seine „hart arbeitenden Patrioten“, die Amerika retten werden. Zum Schluss scheinen ein paar Worte auf. „Das Beste kommt erst noch.“ Ein Satz wie eine Drohung. Für Amerika. Für die Welt. Trump hat noch keine Bewerbung für die Präsidentenwahl 2024 abgegeben, aber zumindest schon ein Bewerbungsvideo.

Der Ex-Präsident hat einmal gesagt, er könnte auf der Fifth Avenue jemanden erschießen und würde trotzdem keine Stimme verlieren. Offenbar kann er auch einen rechtsextremen Mob ins Herz der Demokratie, ins Kapitol, hetzen und Wahlergebnisse missachten, ohne es sich mit seinen Fans zu verscherzen. Denn Trump ist noch immer der Liebling der republikanischen Basis. Natürlich, ein Selbstläufer wäre eine Kandidatur deshalb nicht. Trump polarisiert. Für eine knappe Mehrheit der Amerikaner wäre ein neuerlicher Präsident Trump keine Verheißung, sondern der GAU, der größte anzunehmende Unfall. Selbst Amtsinhaber Joe Biden ist beliebter, wenn auch nur ein bisschen.

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