Ausstellung

Salzburg: Wir basteln uns eine eigene Documenta!

Entrückter Blick hinein in unsere Gegenwart: Die „digitalen Gemälde“ von Dorothee Golz, mit dem „Mädchen am Fenster“, 2008, grüßen auch Vermeer.
Entrückter Blick hinein in unsere Gegenwart: Die „digitalen Gemälde“ von Dorothee Golz, mit dem „Mädchen am Fenster“, 2008, grüßen auch Vermeer.(c) Golz/Galerie L.Art
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Ob feministischer Shooting-Star, „Diskurs-Bar“, politisch kontroversielle Foto-Ausstellung oder neu zu entdeckende Bauwerke – wer will, kann diesen Sommer auch in Salzburg einem zeitgeistigen Kunst-Parcours folgen.

Es wäre der Sommer der bildenden Kunst, eigentlich. In Österreich, zu Festspielzeiten, wird das allzu leicht vergessen. Aber die Eröffnung der Biennale in Venedig lag diesmal äußerst früh im Jahr. Bei der Documenta in Kassel und der Berlin Biennale wird schon lang nicht mehr über Kunst geredet, sondern über das, was politisch in ihr möglich sein darf, bzw. was nicht. Und die Manifesta in Prishtina? Ist weit weg.
Österreich weilt im Sommer in Salzburg und um Salzburg herum. Doch schon bevor 2024 das Salzkammergut mit Bad Ischl als EU-Kulturhauptstadt einen so regen kuratorischen Willen wie den von Elisabeth Schweeger spiegeln wird, kann man sich hier einen biennaletauglichen Kunst-Parcours zimmern. Mit allen zeitgeistigen Ingredienzien, die es dazu heute braucht. Und sogar mit ein wenig exotischer Schönheit und Pathos.

Laufen muss man bei Biennalen

Zum leichteren Einstieg am besten gleich. Gehe man vom Museum der Moderne am Mönchsberg und den hypertheatralen Zeitlupen-Gemälden des US-Videokünstlers Bill Viola aus. Das ästhetisch sicher stärkste Statement der aktuellen Salzburger Bilderlandschaft. Manchen mag es reichen, sich von der hier zelebrierten Zeitlosigkeit überwältigen zu lassen, manche zieht es weiter. Denn Biennale heißt immer auch weiter – laufen, entdecken, laufen, sich enttäuschen lassen.
Ein Shootingstar der vergangenen Jahre der internationalen Art-Crowd, und das ist bewusst im Englischen belassen, stellt im Salzburger Kunstverein erstmals umfassend in Österreich aus: Camille Henrot, 1978 in Paris geboren, Malerin, Bildhauerin, Videomacherin. Womit sie jede Gruppenausstellung selbst bestücken kann, wie jetzt eben „Mother Tongue“.

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