Zinswende

Das Ende der Immobilien-Party

Katze hinter Vorhang
Katze hinter Vorhang(c) Getty Images/EyeEm (Sangsit Ngarmyarn / EyeEm)
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Die Zinswende sorgt dafür, dass der Boom auf dem Immobilienmarkt ein jähes Ende findet. Experten rechnen aber nicht mit Notverkäufen aufgrund steigender Kreditraten.

„Die lange Party ist zu Ende“, sagt Matthias Reith. Der Ökonom von Raiffeisen Research sieht in seiner jüngsten Analyse zum heimischen Immobilienmarkt erstmals seit 17 Jahren einen „heftigen Gegenwind“ auf dem Wohnungsmarkt. Die Nachfrage nach Eigenheimen wird aufgrund der steigenden Zinsen zwar stark sinken, von einer platzenden Immobilienblase oder Notverkäufen könne aber keine Rede sein. Alles deute auf eine eher sanfte Landung hin, meint Reith im Gespräch mit der „Presse“. Worauf sich Kreditnehmer einstellen müssen, warum Eigenheimbesitzer anders ticken als Mieter und wohin sich die Preise entwickeln könnten − hier ein Überblick zu den wichtigsten Fragen zum Immobilienmarkt.

Warum taten die steigenden Preise dem Boom bisher keinen Abbruch?

Wohnungspreise muss man immer in Relation zur Kaufkraft betrachten. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Österreich war 2005 131 Quadratmeter groß und kostete 135.563 Euro. Zum damaligen Zeitpunkt entsprach das 5,1 Jahres-Netto-Haushaltseinkommen. Im Vorjahr war das Durchschnittshaus bereits 145 Quadratmeter groß, kostete 373.014 Euro - also etwa 8,5 Jahres-Netto-Haushaltseinkommen. Dennoch erhöhte sich die monatliche Kreditbelastung der Haushalte gemessen an der Kaufkraft nicht. 2005 sowie 2021 wendeten Eigenheimbesitzer rund 30 Prozent ihres Netto-Haushaltseinkommens für die Tilgung des Kredits auf. Zwar stiegen die Immobilienpreise enorm, doch sinkende Zinsen und höhere Einkommen machten dies wett.

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