"Property Index 2022"

Wohn-Eigentum ist in Österreich "mittlerweile ein Luxusgut"

Spacious and bright bedroom interior with beige decorations, hardwood floor and a book on the window sill seat
Spacious and bright bedroom interior with beige decorations, hardwood floor and a book on the window sill seat(c) Getty Images/iStockphoto (KatarzynaBialasiewicz)
  • Drucken

Deloitte: Die Kaufpreise für neu errichtete Wohnimmobilien haben deutlich zugelegt. Die Mieten in Wien sind im europaweiten Städtevergleich im unteren Drittel angesiedelt.

Der Traum vom Eigenheim wird finanziell immer schwieriger zu gestalten. Der Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen
ist voriges Jahr in Österreich um 11 Prozent auf durchschnittlich
4782 Euro geklettert. Im ersten Quartal heuer gab es einen weiteren Anstieg von 13 Prozent, berichtete das Beratungsunternehmen Deloitte im aktuellen "Property Index 2022".
Demnach ist Österreich im Ländervergleich erster bei den
Wohnbauvorhaben pro 1000 Einwohner.

Teures Pflaster

Mit dem Index analysiert der Berater jährlich den europäischen
Immobilienmarkt. Mit dem Anstieg der Kaufpreise liegt die
Alpenrepublik nunmehr unter den teuersten Pflastern - neben
Deutschland und Frankreich, ledigich hinter Großbritannien. Dort
liegt der Quadratmeterpreis bei 4.905 Euro.

Wien lag mit einem durchschnittlichen Preis für Neubauwohnungen
von 5788 Euro pro Quadratmeter im Untersuchungszeitraum um 21
Prozent über dem Österreich-Durchschnitt. Im europäischen
Städteranking bietet die heimische Hauptstadt allerdings beinahe
Okkasionspreise und lag weit hinter Städten wie Paris mit 13.462
Euro oder München mit 10.500 Euro.

Stadt-Land-Schere

"Wenn es für manche auch paradox klingen mag: Unsere Hauptstadt
ist damit relativ erschwinglich", sagt Gabriele Etzl, Partnerin und
Head of Real Estate bei Deloitte Legal. "Zum Vergleich: In Lissabon
zahlt man in Relation zum durchschnittlichen Immobilienpreis in
Portugal mehr als das Dreifache. Hier ist die Stadt-Land-Schere um
einiges größer."

„Noch leistbare Mietpreise“

Günstig ist in Wien und Österreich im internationalen Vergleich
auch das Mieten von Wohnraum. In Wien war die Miete mit
durchschnittlich 8,66 Euro pro Quadratmeter sogar günstiger als in
Graz (10,40 Euro) oder Linz (10,22). Damit liegt man in Europa im
unteren Drittel. Paris (29,10) liegt hier vor Oslo (26,56) und
Inner-London (25,12).

(c) APA

Nirgends sind mehr Bauprojekte in Planung als in Österreich. So
wurden 2021 ganze 10,6 Projekte pro 1000 Einwohner initiiert. Mit
deutlichem Abstand folgen Polen mit 7,3 und Slowenien mit 6,1
Bauvorhaben auf 1000 Einwohner. Italien liegt in der Deloitte
Studie mit 1,0 initiierten Bauprojekten auf 1000 Einwohner auf dem
letzten Platz.

Fazit aus Sicht von Deloitte: Die COVID-19-Krise und die
historisch niedrigen Zinsen lösten im vergangenen Jahr eine
regelrechte Flucht ins "Betongold" aus. "Diese Entwicklung führte
dazu, dass Wohnen auch hierzulande zunehmend teurer wird. Während die Mietpreise in der Hauptstadt für die breite Bevölkerung noch leistbar sind, ist Eigentum mittlerweile ein Luxusgut", sagt Etzl.

(APA/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.