Nach der Razzia in seinem Anwesen musste Donald Trump nun vor der New Yorker Staatsanwaltschaft erscheinen. Doch paradoxerweise scheinen die Affären dem Ex-Präsidenten zu einem neuen Aufschwung in seiner Partei zu verhelfen.
New York. Hausdurchsuchung in Palm Beach, Richterspruch in Washington, staatsanwaltliche Einvernahme auf Manhattan: Das sind allein die juristischen Vorgänge dieser Woche, die Donald Trump betreffen. Was manch einen den letzten Rest an Nerven kosten würde, scheint für den früheren Präsidenten der USA aber vor allem eins zu sein: die ideale Möglichkeit, seinen Führungsanspruch wiederzubeleben.
Mit der Razzia am Montag in Trumps Anwesen in Florida, Mar-a-Lago, steht die republikanische Partei plötzlich wieder geeint hinter dem Ex-Präsidenten – und das nach Wochen von Spekulation, wer innerhalb der Grand Old Party statt Trump Kandidat bei der Präsidentschaftswahl 2024 werden könnte. Der einst übermächtige Ex-Präsident schien in den Hintergrund zu rücken, seine Partei sich von ihm zu lösen. An das ist im Moment nicht mehr zu denken – die Republikaner orten einen orchestrierten Angriff der US-Justiz auf Trump. Ein Überblick über die Ermittlungen gegen den 45. Präsidenten der USA.
1. Fehlende Präsidentschafts-Dokumente
Die Hausdurchsuchung des Federal Bureau of Investigation (FBI), der US-Bundesstrafverfolgungsbehörde, am Montag bei Trump in Mar-a-Lago dreht sich um eine potenziell illegale Aufbewahrung von Dokumenten aus Trumps Zeit im Weißen Haus. Solche Papiere müssten eigentlich in den Nationalarchiven landen. Der Verdacht auf einen falschen Umgang Trumps mit solchen Akten stand schon seit Monaten im Raum; das Justizministerium schritt nun ein, um mutmaßlich fehlende Schriftstücke aus Trumps Regierungszeit sicherzustellen.