Russland/USA

Gefangene als Unterpfand: Wie Putin Geiseln sammelt

Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde in Russland zu über neun Jahren Haft verurteilt
Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde in Russland zu über neun Jahren Haft verurteilt(c) IMAGO/ITAR-TASS (IMAGO/Anton Novoderezhkin)
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Nach dem Urteil gegen Brittney Griner reißen die Spekulationen über den möglichen Austausch von Gefangenen nicht ab. Der russische Präsident hat seine eigene Verhandlungsstrategie.

Trevor Reed gab zu Protokoll, dass er sich an nichts erinnere. Betrunken war er nach einer Party unterwegs nach Hause, aufgewacht ist er in Haft. Er soll 2019 einen im Auto sitzenden Polizisten angegriffen, dessen Kollegen und Beifahrer beschimpft haben. Mögliche Aufnahmen einer Überwachungskamera rückten die russischen Behörden nicht raus, die USA nannten den Prozess gegen Reed überhaupt ein „absurdes Theater“. Das Urteil: neun Jahre Haft. Doch heuer im April durfte Reed, Student und ehemaliger Marineoffizier, wieder nach Hause – ausgetauscht gegen den in den USA verurteilten Konstantin Jaroschenko, Pilot mit langer Drogenschmuggel-Karriere.

Die im April errichteten Gesprächskanäle zwischen Moskau und Washington zum Austausch etwaiger Gefangener sind seither intakt und werden nun wieder aktiviert. Die US-Basketballerin Brittney Griner, ebenfalls zu neun Jahren Haft in Russland verurteilt, weil sie medizinisches Marihuana bei sich führte, darf darauf hoffen, bald wieder nach Texas zurückzukehren: Die Außenminister beider Länder betonten vor wenigen Tagen, Verhandlungen aufnehmen zu wollen; seither reißen die Spekulationen, wer gegen wen ausgetauscht werden könnte, nicht ab.

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