Über dem Flughafen Saki auf der Halbinsel Krim stiegen nach den massiven Detonationen schwarze Rauchwolken auf. Viele russische Touristen reagierten entsetzt.
Analyse

Angriff auf der Krim: Ein schmerzhafter Schlag für Russland

Moskau spielt die Detonationen auf dem russischen Militärflugplatz Saki als „Unfall“ herunter. Doch laut Militärexperten hat Kiew eine wichtige Operation durchgeführt - möglicherweise mit einer neuen Waffe. Präsident Selenskij will die ganze Krim zurückholen.

Frauen und Kinder kreischen, leicht bekleidete Touristen fliehen vom Strand von Nowofedoriwka auf der Halbinsel Krim. Die beliebten Miet-Zeltbetten der Liebespaare werden eiligst verlassen, am Horizont steigen dicke Rauchwolken in den Himmel. Nur wenige Hundert Meter von hier brennt der russische Militärflugplatz Saki, das zeigt eine Videoaufnahme von Dienstagmittag auf Twitter. Zehn oder mehr der 40 Kampfflugzeuge sollen in Flammen stehen. Augenzeugen berichten von mindestens zwölf Detonationen.

250 Kilometer Luftlinie sind es von hier an die Front der russischen „Spezialoperation“ in der Ukraine, doch die Touristen aus dem Norden Russlands hat das bisher nicht gestört. Nun wiegelt auch das Verteidigungsministerium ab. Es handle sich um einen Unfall in der Dürrezeit, Brandschutzmaßnahmen seien missachtet worden, heißt es in Moskau, Flugzeuge seien nicht beschädigt worden. Der Strand müsse leider aus Sicherheitsgründen im Umkreis von fünf Kilometern geräumt werden, verkünden die Lokalbehörden.

Am Mittwoch jedoch verdichteten sich die Anzeichen, dass der ukrainischen Armee in Saki ein Husarenstück gelungen ist.

„Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben“, hatte Staatspräsident Wolodymyr Selenskij in der Nacht auf Mittwoch versprochen. Offiziell allerdings übernahm Kiew keine Verantwortung.

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