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Landesverteidigung

Luftunterstützung: Sichere Hilfe von oben

Es ist zu erwarten, dass sich Hilfseinsätze des Bundesheeres in Naturkatastrophenfällen künftig häufen werden. Zur Verfügung steht dafür eine Hubschrauberflotte, die derzeit gerade massiv erweitert wird. 18 neue Hubschrauber des Typs AW169M werden vom Heer gerade beschafft.
Es ist zu erwarten, dass sich Hilfseinsätze des Bundesheeres in Naturkatastrophenfällen künftig häufen werden. Zur Verfügung steht dafür eine Hubschrauberflotte, die derzeit gerade massiv erweitert wird. 18 neue Hubschrauber des Typs AW169M werden vom Heer gerade beschafft.(c) Bundesheer
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Auf die Luftstreitkräfte des Österreichischen Bundesheeres ist auch im Katastrophenfall Verlass. Bei Waldbränden, Lawinensprengungen, Evakuierungen oder medizinischen Notfällen sorgen sie für rasche und sichere Hilfe.

Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Griechenland, Italien, . . . – in den letzten Wochen und Monaten wüteten Waldbrände in halb Europa. Die Kombination aus langanhaltenden Hitzewellen, Dürren und niedriger Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit einer leicht entflammbaren Vegetation scheint immer häufiger zu heftigen, schwer zu löschenden Bränden zu führen.

Dass auch Österreich davor nicht gefeit ist, zeigte sich beispielhaft bei einem dramatischen Waldbrand Ende des Vorjahrs im niederösterreichischen Rax-Gebiet. 13 Einsatztage mussten im Waldgebiet in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau vergehen, bis „Brand aus“ gegeben werden konnte. In Summe waren knapp 7.800 Feuerwehrleute vor Ort. Wertvolle Hilfe „von oben“ leistete auch das österreichische Bundesheer: Hubschrauber der Typen Black Hawk, Agusta Bell 212 und Alouette III brachten Löschwasser ins unzugängliche Waldgebiet, um Schutz von Menschen und Gemeinden zu gewährleisten – und verhinderten so eine Ausweitung der Naturkatastrophe.

Neue Hubschrauber

Katastropheneinsätze aufgrund von Waldbränden, Muren- und Lawinenabgängen, Sturmschäden oder Hochwasser – da sind sich Umweltexperten einig – werden angesichts des voranschreitenden Klimawandels künftig an Bedeutung gewinnen. Um für diese Herausforderung gewappnet zu sein, setzt das Bundesheer auf eine Erweiterung seiner Hubschrauberflotte. Mit der Beschaffung von 18 AW169M-Hubschraubern des Herstellers Leonardo, welche die Nachfolge der Jahrzehnte im Einsatz befindlichen Verbindungs- und Transporthubschrauber Alouette III antreten, eröffnet sich das Heer neue Einsatzmöglichkeiten. So ist der AW169M-Hubschrauber etwa in der Lage, Löschbehälter mit 1.500 Litern zu transportieren – das ist dreimal so viel wie eine „Alouette“ III aufnehmen kann. Zudem erhält das Bundesheer drei weitere S-70 Black Hawk, zusätzlich zu den neun Bestehenden, die mit neuen Cockpits auf den letzten Stand der Technik gebracht werden.

Löscheinsatz bei Waldbrand.
Löscheinsatz bei Waldbrand.(c) Bundesheer

Einsätze zu allen Jahreszeiten

Neben der Flottenausstattung wird weiterhin das laufende Training von Katastropheneinsätzen forciert, um die Zusammenarbeit mit zivilen Einrichtungen, wie etwa mit der Feuerwehr, so effizient und funktionell wie möglich zu gestalten. Schließlich stellt die Luftunterstützung im Rahmen von Katstropheneinsätzen, neben der Sicherstellung der Lufthoheit, die zweite wichtige Aufgabe der Luftstreitkräfte des Heeres dar.

Im Fall des Falles ist deren Einsatz bei Katastrophenszenarien einfach und klar geregelt: Die zivile Einsatzführung – in der Regel sind dies die neun Landeswarnzentralen der Bundesländer – fordert konkrete Unterstützung an, wenn zivile Hilfskräfte alleine nicht mehr ausreichen, und das Heer liefert sie rasch und wirksam aus der Luft. Die Leistungen der Luftstreitkräfte sind übrigens rund um das Jahr gefragt, im Winter beispielsweise bei angespannten Lawinensituationen. Heeres-Hubschrauber steigen dann unter anderem auf, um die Behörden bei der Erkundung und Absprengung lawinengefährdeter Hänge zu unterstützen.
Grundsätzlich befinden sich die Einheiten in ständiger Bereitschaft und handeln oftmals auch vorausschauend. Sind in einer Region Extremwetterereignisse zu erwarten, werden Hubschrauber frühzeitig dorthin verlegt, um in der Folge möglichst rasch Hilfe und Unterstützung leisten zu können.

Transportmaschinen vom Typ C-130 Hercules bewähren sich seit Jahrzehnten auch im Auslandseinsatz.
Transportmaschinen vom Typ C-130 Hercules bewähren sich seit Jahrzehnten auch im Auslandseinsatz.(c) Bundesheer

Evakuierungen und Notfälle

Die Luftstreitkräfte des Heeres sind ebenfalls im Ausland aktiv. Transportmaschinen vom Typ C-130 Hercules versorgen unter anderem die Soldaten am Balkan regelmäßig mit Personal und Gütern. Im Notfall evakuieren die Hercules-Piloten auch österreichische Staatsbürger.
Wie wertvoll diese Dienste sein können, zeigte sich in diesem Jahr bei einem Einsatz im Kosovo. Mitte Februar hob eine C-130 Hercules in Linz-Hörsching mit Ziel Flughafen Pristina ab. Mit an Bord war ein intensivmedizinisches Notfallteam. Der Grund: Ein schwer an Covid-19 erkrankter Soldat musste dringend zur weiteren Behandlung nach Österreich ausgeflogen werden. Der Einbau eines speziellen Containers in die Hercules – die sogenannten Mobile Quarantine Bags sind unter Unterdruck stehende Transportbehälter – ermöglichte es, den Patienten isoliert unter Aufrechterhaltung der intensivmedizinischen Behandlung im Flugzeug zu transportieren.

Vier Stunden nach Beginn der Rettungsaktion landete die Hercules wieder in Linz Hörsching, um den Soldaten der örtlichen Rettung zu übergeben.

Beruflich nach oben

Die Luftstreitkräfte sorgen für den Schutz des österreichischen Luftraumes und unterstützen die Bodentruppen durch Transporte und Aufklärungsflüge. Zu den zentralen Aufgaben zählen das Wahren der Lufthoheit inklusive Luftraumüberwachung vom Boden aus, der Raum- und Objektschutz sowie Rettungs- und Assistenzeinsätze in Katastrophenfällen und bei Unfällen.

Die Vielfalt der Leistungen schlägt sich in einer Vielzahl von Job- und Einsatzmöglichkeiten nieder. Aktuell sucht das Bundesheer wieder nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Karrierechancen reichen vom Luftfahrttechniker bis hin zur Pilotin.

Nähere Informationen:
luft.bundesheer.at

www.airpower.gv.at


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