Prozess

China würgt Debatte über #MeToo ab

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CHINA-WOMEN-RIGHTS-CRIME-METOOAPA/AFP/NOEL CELIS
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Ein Gericht wies die Klage einer Frau ab, die sich sexueller Belästigung durch einen Starmoderator ausgesetzt gesehen hatte.

Auch beim dritten Prozesstermin zog die 29-jährige Zhou Xiaoxuan mehrere junge Unterstützerinnen an, die trotz der massiven Polizeipräsenz vor das Pekinger Gerichtsgebäude zogen und selbst bemalte Plakate zückten. Auf einem der Banner prangte der Slogan: „Wir, das Volk, sind auf deiner Seite“. Die Staatsanwaltschaft hingegen sah das anders – und wies Chinas aufsehenerregendsten #MeToo-Prozess ab: „Die von der Klägerin vorgelegten Beweise reichten nicht aus, um zu beweisen, dass der Angeklagte sie sexuell belästigt hatte“, urteilte das Volksgerichtshof im Bezirk Haidian.

Ein Rückblick: 2018 sorgte die Drehbuchschreiberin Zhou Xiaoxuan für einen gesellschaftlichen Aufbruchsmoment, als die Chinesin in einem ausführlichen Online-Essay ihre Belästigungserfahrungen schilderte: Mit 21 Jahren sei sie, damals Praktikantin beim Staatssender CCTV, vom populären Moderator Zhu Jun in einem Garderobenraum bedrängt und gegen ihren Willen geküsst worden. „Es ist wichtig für jedes Mädchen, offen auszusprechen, was es erlitten hat“, schrieb sie. Und das taten daraufhin Tausende junge Frauen, denen Ähnliches widerfahren ist.

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