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"Krone"-Kolumnist will Bundespräsident werden

Rechtsanwalt und "Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin.
Rechtsanwalt und "Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin.APA/Helmut Fohringer
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Der Rechtsanwalt Tassilo Wallentin will antreten. Und: Alexander Van der Bellen kritisiert Walter Rosenkranz.

Tassilo Wallentin macht es nun also doch im Alleingang. Bereits im Juli verkündete die „Krone“, dass ihr Kolumnist – der seine Tätigkeit ruhend stellt – eine eigene Kandidatur bei der Bundespräsidentschaftswahl erwägt. Seit Donnerstag ist es nun fix.

Der Wiener Rechtsanwalt wurde zunächst ja als unabhängiger Kandidat gehandelt, den die FPÖ vielleicht unterstützen würde. Doch die Gespräche zerschlugen sich – „wir sind auch inhaltlich nicht zusammengekommen“, sagt Wallentin zur „Presse“.

Angaben zu Budget und Team – es braucht immerhin 6000 Unterschriften – macht Wallentin noch nicht. Nur so viel: Es gebe bereits einige Sponsoren aus der Wirtschaft. Als Grund für seine Kandidatur nennt der 48-Jährige das bisherige Kandidatenumfeld: „Alexander Van der Bellen ist ein Präsident für einen Teil der österreichischen Bevölkerung, dem es gut geht. Aber für viele Menschen ist er keine Option. Diesen Menschen stehen als Wahlalternativen eine Art ,Scherz-Kandidaten' und ein ,Partei-Soldat' einer sich selbst fast zerfleischenden Oppositionspartei zur Verfügung.“

Da die ÖVP niemanden aufgestellt habe, fehle eine Alternative jenseits „des Schemas von links und rechts, das überwunden gehört“. Zur Frage der Entlassung der Regierung sagt er: „Das ist eine Maßnahme für den Extremfall. Die Regierung muss sich bewusst sein, dass ein Bundespräsident das Recht hat und gegebenenfalls nutzen würde. Was man von einem Bundespräsidenten erwarten kann, ist, dass er der Regierung auf die Finger schaut, damit sie arbeitet und taugliche Konzepte für Grenzsicherung bis Inflationsbekämpfung vorlegt.“

„Das riecht nach Putsch"

Apropos Regierung entlassen: Im Interview mit der „Kleinen Zeitung“ rüffelt Bundespräsident Alexander Van der Bellen den FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz, der ja bei einem Wahlsieg mit mehr als 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit die Regierung verabschieden will (was wie ein Experte in der „Presse“ bereits erklärte, tatsächlich ja nicht so leicht geht).

Für Van der Bellen „riecht das ein wenig nach Putsch und Willkür eines Einzelnen.“ Und weiter: „Mit so etwas spielt man nicht. Mit Österreich spielt man nicht“. Und: „Es kann nicht Aufgabe eines verantwortungsvollen Bundespräsidenten sein, Chaos zu produzieren.“ (uw/APA)

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