Luxusimmobilien

Von Meervillen über Murano-Luster bis zum Überglamping

Luxuscamp im Selinda Reservat, Botswana
Luxuscamp im Selinda Reservat, Botswana(c) DOOK
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Urlaubsresidenzen. Neue Domizile für Reisende mit Fernweh nach echter Ferne.

Nach zweieinhalb Jahren, in denen viele Flugreisen meiden mussten oder wollten, wird das Fernweh nach richtig fern unter Reisenden größer, und das gefühlte Risiko, irgendwo zu stranden, kleiner. Zumal, wenn man zu jenen Passagieren gehört, die mit Status und auf den vorderen Plätzen fliegen – und daher auch bei chaotischen Zuständen in der Luftfahrt als Erste umgebucht und als Letzte stehen gelassen werden. Die gute Nachricht ist: Die internationale Tophotellerie war in den vergangenen Jahren nicht untätig und hat neue Villen, Häuser, Trakte oder Camps errichtet, die einen Besuch nicht nur für Reisefreudige, sondern auch für Design- und Architekturfans lohnen könnten. Ein paar Beispiele von neuen Domizilen an weit entfernten Destinationen.

Villen in Mexiko

An einem noch recht unentdeckten Küstenabschnitt der mexikanischen Riviera Nayarit hat das One & Only Mandarina beispielsweise eine neue Kollektion von sogenannten Signature-Villen auf dem 33 Hektar großen Resortgelände eröffnet, die neben der Lage direkt am Pazifik und mitten in der Natur auch für Großzügigkeit gewohnte Reisende mit üppigem Platzangebot aufwarten. Die vom Architekturstudio Rick Joy entworfenen Häuser haben vier bis acht Schlafzimmer und bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Gebäuden, die einen zentralen Innen- und Außenwohnbereich umgeben. Bis zu 14 Gäste finden hier auf mehr als 1700 Quadratmetern Platz, die so designt sind, dass sie ihren Standort widerspiegeln und die Natur miteinbeziehen. Dazu gehören grüne Berghänge, Regenwald und natürlich der Ozean. Die offenen Strukturen sorgen für jede Menge natürliches Licht, das durch die hohen Bäume gefiltert wird.

Für das Design wurden traditionelle mexikanische Elemente neu interpretiert, wie etwa Schrägdächer mit großen Überhängen, die eine Anspielung auf die lokalen Palapas sind. Die lehmfarbenen Mauern sind von den historischen Gebäuden der Cora, einer indigenen Siedlung im westlichen Zentralmexiko, inspiriert, die ihre Gebäude mit Lehmputz verkleidet haben. Für die Terrassen und Innenhöfe wurde Vulkangestein verwendet, das in der Nähe abgebaut wird, und der tropische Regenwald hat Hölzer wie Cumaru, Rosa Morada und Tornillo geliefert. Im Inneren finden sich vor Ort hergestellte Einzelstücke und maßgefertigte Holz- und Steinarbeiten in erdigen Farbtönen, außerdem Artefakte, die von lokalen Kunsthandwerkern speziell gefertigt wurden.

Zu den Annehmlichkeiten, die von einem „persönlichen Präferenzplaner“ – um das Wort Butler zu vermeiden – nach persönlichen Wünschen befüllt beziehungsweise vorbereitet werden, gehören Fernsehräume, Kinos und Kasinosäle, Büros und Garagen für mehrere Autos sowie Waschräume. Die Außenbereiche haben neben üppigen Terrassen Infinity- und Whirlpools. Die Signature mit fünf Schlafzimmern ist ab 12.000 US-Dollar (rund 11.600 Euro) für eine Nacht buchbar, für die Variante mit acht Schlafzimmern werden mindestens 20.000 Dollar (19.350 Euro) für eine Nacht fällig. Infos unter www.oneandonlyresorts.com /mandarina

derVilla an der mexikanischen Riviera Nayarit
derVilla an der mexikanischen Riviera Nayarit(c) Rupert Peace

Lodge im Okavango-Delta

Für diejenigen, die Luxus nicht so sehr von gemauerten Wänden, sondern vielmehr von der Lage, Lage, Lage und der Atmosphäre im Inneren des Domizils abhängig machen, gibt es seit 1. Juli im Okavango-Delta ein neues Ziel. Hier hat das Ökotourismusunternehmen Great Plains sein Lodge-Portfolio mit einem Luxuscamp im 160.000 Hektar großen privaten Selinda Reservat in Botswana erweitert. Da dieses lediglich über sechs Betten verfügt – sind Jeepschlangen vor jeder Elefantenherde von Haus aus ausgeschlossen. Auch ein Mangel an Annehmlichkeiten steht – Camp hin, Camp her – nicht zu befürchten: Die Zelte mit Holzböden, bequemen Betten und Badezimmern bieten Hotelkomfort im Stil von „Jenseits von Afrika“.

Die Landschaft wiederum weist eine hohe Dichte an Löwen, Leoparden, Wildhunden, Elefanten, Giraffen und seltenen Antilopen auf, die ungestört mit privaten lokalen Wildführern in ihrem weitgehend ungestörten natürlichen Habitat beobachtet werden können. Neben den Jeepsafaris gibt es Kanufahrten zur Elefantenbeobachtung und begleitete Wanderungen zu Fuß; außerdem wird für die Gäste ein „schwimmendes“ Gourmet-Erlebnis auf dem Spillway arrangiert, bei dem man von Laternen beleuchtet mit den Zehen im Wasser dinieren kann. Die Preise beginnen bei 1165 US-Dollar (derzeit gut 1143 Euro) pro Person und Nacht inklusiver aller Aktivitäten, die auch von Einzelpersonen gebucht werden können. Infos unter https://greatplainsconservation.com/safari/okavango-explorers-camp

Lodge im Okavango-Delta
Lodge im Okavango-Delta(c) Andrew Howard Photo

Carrara-Marmor in Italien

Für diejenigen, die sich nach zwei Jahren Abstinenz zumindest im Notfall die Möglichkeit der Rückreise mit dem Auto offenhalten wollen, gibt es in der Nähe von Rom ein ganz neues Haus zu entdecken: Anfang Juni wurde im Palazzo Fiuggi Wellness Medical Retreat die Villa Luisa eröffnet – ein frisch restauriertes Anwesen aus dem 20. Jahrhundert in der privaten Parklandschaft des Palazzos, die komplett gebucht werden kann.

Bei der Renovierung wurde der ursprüngliche Liberty-Stil, eine italienische Jugendstil-Variante, beibehalten und vom Architekten- und Designteam Sandro Sergi und Luca Andreoni mit modernem Design verbunden. Die Innenräume sind in hellen Pastell-, Grün- und Blautönen gehalten, für Glanz sorgt das majestätische Treppenhaus aus Carrara-Marmor, das von einem kaskadenförmigen Kronleuchter aus Murano-Glas erleuchtet wird. Auf den vier Etagen der 2000 Quadratmeter großen Villa gibt es neben sechs Doppelzimmern und der Präsidentensuite ein Spa mit Sauna, ein türkisches Bad, einen Behandlungsraum, ein Fitnessstudio und einen Weinkeller, außerdem einen Speisesaal, der genau wie die große Terrasse Platz für bis zu 20 Personen bietet. Der Preis für die gesamte Villa beginnt bei 16.000 Euro pro Tag, die Mindestmietdauer beträgt vier Tage. Infos unter www.palazzofiuggi.com (sma)

Villa Luisa im Palazzo Fiuggi bei Rom
Villa Luisa im Palazzo Fiuggi bei RomPalazzo Fiuggi Resort

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