Bildungscampus

Siegerprojekt in der Seestadt Aspern

Eingangsbereich zum Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus in der Seestadt Aspern.
Eingangsbereich zum Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus in der Seestadt Aspern.Seelig/BDÖ
  • Drucken

Der Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus wurde mit dem GVTB-Betonpreis 2021 ausgezeichnet. Ein ausgeklügeltes Energiekonzept sorgt für ganzjährig gleichbleibende 22 Grad Celsius im Gebäude.

GVTB-Beton-Preis 2021
GVTB-Beton-Preis 2021(c) Transportbeton Ges.m.b.H & Co. KG (Transportbeton Ges.m.b.H & Co. KG)

Dem knapp vor einem Jahr eröffneten Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus in der Seestadt Aspern wurde kürzlich der Betonpreis 2021 vom Güterverband Transportbeton (GVTB) verliehen. Dass es im Gebäude ganzjährig gleichbleibende 22 Grad Celsius hat, ermöglicht ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit Bauteilaktivierung. Im Campus können rund 1400 Kinder ganztägig betreut werden - in einem Kindergarten, einer Volksschule, einer neuen Mittelschule sowie in sonderpädagogische Einrichtungen. Für die Pläne des nach der Wiener Autorin und Journalistin benannten Bildungscampus zeichnen Kub a/Karl und Bremhorst Architekten verantwortlich.

Anlässlich eines Rundgangs durch das zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betriebene Gebäude, betonte Ute Schaller von der städtischen Baudirektion, dass Klimaanlagen ein No-Go für die Stadt Wien seien und bereits bei allen Bildungscampussen nur noch auf das Energiekonzept mit Bauteilaktivierung gesetzt werde.

"Eine abgehängte Decke über eine bauteilaktivierte Decke – das war schon spannend, aber es funktioniert tadellos“, äußerte sich Architekt Andreas Bremhorst über den Austausch mit dem
Gebäudetechnik-Experten Harald Kuster vom Büro FIN – „Future is now“. Vasko+Partner fungierte als Bauherrenberater, vor allem hinsichtlich des Public-Private-Partnership-Modells: Die Stadt mietet den Campus für 25 Jahre, erst danach steht er im Eigentum der Stadt Wien.

Schwammstadt-Pilotprojekt

Gleich vor dem Bildungscampus, im neuen Quartier Am Seebogen, entstand das erste große sogenannte „Schwammstadt-Pilotprojekt" der Stadt Wien - die Effekte werden regelmäßig gemessen. Ein Beton-Sickerbecken, geplant von 3:0 Landschaftsarchitektur, sorgt dafür, dass das Regenwasser gespeichert und an die Bäume abgegeben wird und nicht einfach nur versickert. Das Prinzip „Schwammstadt" beruht auf einem System, das unter der gepflasterten und damit wasserdurchlässigen Straßenoberfläche einen porösen Schotterkörper zur Speicherung von Regenwasser schafft. Dieser dient zugleich als erweiterter Wurzelraum für Straßenbäume.

Diese Maßnahme stellt sicher, dass Bäume auch bei großer Hitze und langer Trockenheit mit ausreichend Wasser versorgt werden. Bei dem neuen Drei-Kammersystem wurden drei hintereinander liegende Speicherkammern zusammengeschlossen.

Bei Starkregen wird der erste, von der Straße kommende und durch Streusalz oder Gummiabrieb kontaminierte Schwall an Niederschlägen in den Kanal abgeleitet. Rinnt weiteres Regenwasser nach, wird es im zweiten Becken aufgestaut und läuft von dort vorgefiltert in das nächste Bodenfilterbecken, von wo aus es gereinigt in die Schwammstadt-Bäume eingespeist werden kann.

Öffnung und Erweiterung

Neben der begrünten Fassade, den Grünflächen und Dachgärten gibt es in allen Geschoßen begehbare Terrassen. Die weit auskragenden Terrassen ermöglichen die Öffnung und Erweiterung der Klassenräume nach außen, sorgen aber gleichzeitig für die bauliche Beschattung der großzügigen Glasflächen und verhindern die sommerliche Überhitzung der Innenräume. (red.)Mehr Infos unter:

www.aspern-seestadt.at

www.gvtb.at

www.iba-wien.at

www.3zu0.com

www.kub-a.at

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.